Bostoner Ärzte testen Google Glass im Klinikalltag

Drei Monate arbeiteten Ärzte eines Bostoner Medical Centers mit Google Glass. Statt Tablet in der Hand, hatten die Mitarbeiter nun in Patientengesprächen die Hände frei für Untersuchungen und konnten direkt Einsicht in Krankenakten nehmen.

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Ärzte des Bostoner Beth Israel Deaconess Medical Centers haben in den vergangenen Monaten den Einsatz von Google-Glass-Brillen im Klinikalltag getestet. Insgesamt vier Ärzte aus der Notaufnahme und etwa zehn weitere Mitarbeiter des Centers nutzten Google Glass, um noch während der Untersuchungen und Behandlungen Einsicht in Patientenakten nehmen zu können.

Die neon-orangenen Brillengestelle sollen für Patienten und Mitarbeiter gut sichtbar gewesen sein.

(Bild: John Halamka)

Wie der IT-Vorstand der Klinik, Dr. John Halamka, im klinikeigenen Blog berichtet, fällt das Fazit nach einer dreimonatigen Testphase insgesamt positiv aus. Zum einen sollen die Patienten fasziniert von der eingesetzten Technik gewesen sein, keiner sei den Mitarbeitern mit Google Glass kritisch begegnet. Und zum anderen seien auch skeptische Mitarbeiter nach Ausprobieren der Brillen beeindruckt gewesen. Die Brillen konnten derweil kaum übersehen werden, da die Brillengestelle durchweg Neon-Orange sind.

Halamka versichert, dass der Zugang zu den Patientendaten gesichert wurde. Die Daten mussten von der Klinik allerdings auch so umgewandelt werden, dass sie via Google Glass intuitiv vom internen webbasierten Dashboard abgerufen werden konnten. Nach den Tests im eigenen Haus ist Halamka sicher, dass Wearable Computing gerade die Tablet-Nutzung im Klinikalltag ablösen wird, da viele Ärzte bei der Arbeit freie Hände und trotzdem sofort Informationen benötigen. (kbe)