Avast-Toolbar mit Shopping-Spion
Die Browser-Toolbar, die unter anderem mit der Antivirensoftware auf den Rechner gelangt, schaut dem Nutzer beim Einkaufen über die Schulter und baut Konkurrenzangebot in die Shop-Seiten ein.
- Ronald Eikenberg
Die Browser-Toolbar des Antivirenherstellers Avast ist seit kurzem mit einer Funktion namens "SafePrice" ausgestattet, die dem Nutzer beim Online-Shopping über die Schulter schaut: Ist man zum Beispiel bei Amazon unterwegs, meldet die Funktion jeden Seitenaufruf an einen Avast-Server. Dieser überprüft, ob es sich bei der aufgerufenen Adresse um eine Produktseite handelt. Ist dies der Fall, versucht SafePrice über eine Preisvergleichsdienst herauszufinden, ob das Produkt irgendwo günstiger erhältlich ist und versucht den Nutzer gegebenenfalls zur Konkurrenz zu locken.
Die Funktion SmartPrice ist nämlich standardmäßig aktiv. Das ist zum Einen aus datenschutzrechtlicher Sicht fragwürdig, da Avast – und unter Umständen auch der genutzte Preisvergleich Ciuvo – Einblicke ist das Einkaufsverhalten des Nutzer erhält. Zum Anderen dürften auch die Shop-Betreiber kaum davon begeistert sein, dass ihre Kundschaft von Avast geradewegs zur Konkurrenz gelotst wird. Der Hinweis wird direkt in die Shop-Seite injiziert, sodass für den Nutzer kaum erkennbar ist, wer dahinter steckt.
Wer den Datenabfluss stoppen, aber nicht auf die Toolbar verzichten möchte, kann SafePrice in den Toolbar-Einstellungen deaktivieren. (rei)