Start von Google Street View in Deutschland steht bevor

Datenschützer und der Konzern haben sich laut einem Bericht des Magazins "Focus" nach einer Sitzung vergangener Woche geeinigt. Demnach will Google "Datenschutz-Tools" in seinen Straßenansichtsdienst einbinden.

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Der Online-Straßeansichtsdienst Street View des Internet-Konzerns Google soll noch in diesem Jahr auch Bilder aus Deutschland zeigen. Das berichtet das Magazin Focus in seiner heutigen Ausgabe. Nach einer Sitzung mit Datenschützern vorige Woche will das Unternehmen "spezielle Datenschutz-Tools" für Deutschland entwickeln, sagte demnach Googles Datenschützer Peter Fleischer. Da nun weitgehend Einigkeit mit den Datenschützern herrsche, hofft Fleischer, Street View könne hierzulande noch im Jahr 2009 starten.

Google ist seit einigen Wochen in Deutschland mit Autos unterwegs, auf deren Dach eine Kamera montiert ist, die Aufnahmen von Straßenzügen und Häusern anfertigen. In Deutschland regte sich dagegen beispielsweise kommunaler Widerstand in Schleswig-Holstein, später in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. Vorige Woche hat dort beispielsweise der Rat der Gemeinde Kreuzau einstimmig beschlossen, Googles Aktivitäten bis hin zur Veröffentlichung des Bildmaterials von privaten Gebäuden und Liegenschaften abzulehnen. Beim nordrhein-westfälischen Datenschutzbeauftragten sollen laut einem Zeitungsbericht 15 Kommunen nachgefragt haben, ob das Abfotografieren von Häusern rechtens ist. Auch in Österreich und der Schweiz, wo Google ebenfalls momentan fotografierend unterwegs ist, regt sich Skepsis.

In Großbritannien hat vorige Woche der Datenschutzbeauftragte eine Beschwerde der Bürgerrechtsorganisation Privacy International (PI) gegen Google Street View zurückgewiesen und erklärt, dass der Konzern dem Datenschutzgesetz gehorche. Google erklärt selbst dazu, Verfremdungstechniken und Kontrollmaßnahmen wie das Löschen von Bildern gehörten zu den Methoden, mit denen die Privatsphäre von Einzelpersonen gewahrt werde. Das Unternehmen entfernt nach eigenen Angaben "auf Verlangen Bilder von Nutzern, deren Kindern, Autos oder Häusern vollständig aus Street View, auch wenn die Bilder bereits verfremdet wurden". Google betont, Nutzer, die ein bedenkliches Foto entdecken, können dies an das Unternehmen melden. (anw)