Dropbox kauft Berliner E-Book-Start-up Readmill

Der kalifornische Speicherdienst verleibt sich die Firma ein und macht deren "Social Reader"-Software dicht. Mitarbeiter ziehen nach San Francisco um.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der zu den bekanntesten Berliner Start-ups zählende E-Book-Spezialist Readmill wird von einer US-Größe übernommen: Wie das Unternehmen auf seiner Website bestätigte, werde das Team "Teil von Dropbox". Zuvor hatte das IT-Blog TechCrunch berichtet, es handele sich um einen "acqui-hire", bei dem eine Firma übernommen wird, um an ihren Talentpool zu gelangen. Angeblich ist der Übernahmebetrag eher gering: 8 Millionen US-Dollar soll Dropbox für Readmill zahlen, wobei der größte Teil davon in Dropbox-Aktien erfolge und nur eine kleine Summe Bargeld verteilt werde.

Laut TechCrunch ziehen mindestens die Gründer des Unternehmens nun nach San Francisco, wo Dropbox seinen Sitz hat. Readmill war 2010 von den Schweden Henrik Berggren und David Kjelkerud gegründet worden, die versucht hatten, mit einer gleichnamigen App eine "soziale Schicht" in das Lesen von E-Books einzubauen. Mit der Software für iOS und Adnroid konnten Nutzer nicht nur Bücher schmökern, sondern diese auch kommentieren und Autoren und anderen Nutzern wie bei Twitter "folgen". Die Readmill-App wird mit der Übernahme eingestellt, ob sie Dropbox eines Tages wiederbelebt, ist ungeklärt.

Die Readmill-App gab es unter anderem für iPhone und iPad.

(Bild: Hersteller)

Readmill schreibt auf seiner Website, dass es schon nicht mehr möglich sei, neue Accounts anzulegen. Ab dem 1. Juli wird die Readmill-App dann nicht mehr angeboten. In den nächsten drei Monaten sei nun "erste Priorität" der Firma, die Nutzer auf andere Plattformen zu migrieren, damit diese "weiter lesen" könnten. Alle Bücher und Lesedaten wolle das Unternehmen "in verschiedenen Formaten" zum Export bereitstellen.

Ganz ohne Traurigkeit geht die Übernahme durch Dropbox nicht ab: Es sei in seiner Mission gescheitert, eine "nachhaltige Plattform für das Lesen" zu schaffen, erklärt das Readmill-Management. "Dafür entschuldigen wir uns sehr." Es seien "alle Optionen" geprüft worden, bevor die schwierige Entscheidung getroffen wurde, Readmill einzustellen. (bsc)