Zusammenfassung der zweiten Keynote der BUILD 2014

Die zweite Keynote der BUILD-2014-Konferenz bot im Wesentlichen Neuigkeiten zu Microsoft Azure und ein wenig auch zu .NET und Visual Studio.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Dr. Holger Schwichtenberg
Inhaltsverzeichnis

Die Keynote des zweiten Tages der BUILD-2014-Konferenz ist zu Ende. Sie bot im Wesentlichen Neuigkeiten zu Microsoft Azure und ein wenig auch zu .NET und Visual Studio.

Hauptsprecher waren Scott Guthrie (seit kurzem befördert zum "Executive Vice President of the Cloud and Enterprise Organization") und Steve Guggenheimer (Corporate Vice President & Chief Evangelist). Für alle, die keine Zeit haben, sich die Aufzeichnung der drei Stunden anzusehen, liefere ich hier gerne eine kompakte Liste der in der Keynote vorgestellten Neuigkeiten:

  • Ein Entwickler kann nun virtuelle Maschinen in Microsoft Azure aus dem Visual Studio Server Explorer heraus erzeugen und löschen.
  • Remote Debugging von Azure-VM in Visual Studio ist möglich (Verteilen des Debugger Agent mit Enable Debugging im Server Explorer, dann Attach Debugger)
  • Verwalten eigener VM-Images und Erstellen beliebiger VM-Instanzen auf Basis dieser Images.
  • Kooperation mit der Konfigurationsmanagementsoftware von Puppet Labs und Chef Software: Sie sind direkt beim Anlegen einer VM auswählbar
  • Der Autoscaling-Dienst hat Produktionsstatus erreicht.
  • Staging-Unterstützung (wie bei Azure-Webrolle)
  • Java-Unterstützung
  • Autoscaling und Traffic Manager (Routing der Benutzer zu Azure-Rechenzentren nach Herkunftsregionen) nun auch für Websites
  • Backup-Unterstützung für Websites inkl. Datenbanken
  • Kostenfreie SSL-Zertifikate für Websites
  • Hier wurden nur Features (Azure Deployment, Webjobs, Browser Link) gezeigt, die schon schon gestern präsentiert wurden und in meinem Beitrag zu den Webtools 2013.2 stehen.
  • Unterstützung für .NET-Sprachen und ASP.NET Web API als Alternative zu Node.js
  • Neue Projektvorlage in Visual Studio für Mobile Services
  • Scaffolding-Unterstützung für Mobile-Services-Dienste
  • Lokales Testen und Debuggen in Visual Studio
  • Mobile Services unterstützen nun Single-Sign-On via Active-Directory-Authentifizierung
  • Unterstützung für Xamarin-Clients
  • Unterstützung für Offline-Daten
  • Maximalgröße einer Datenbank nun 500 statt 150 GByte
  • Neues SLA: 99,95 %
  • Self-Service Restore: Zurücksetzen der Datenbank auf früheren Stand durch den Kunden (beliebige Zeit bis zu 31 Tage in die Vergangenheit)
  • Active Geo Replication: Replikation der Datenbank in ein Azure-Rechenzentrum in einer anderen, mindestens 500 Meilen entfernten Region und automatisches Failover
  • Unterstützung für Hadoop 2.2
  • Unterstützung für .NET 4.5
  • Offizieller Name ist nun " .NET Compiler Platform".
  • Ein "End User Preview" ist verfügbar (dieses Projekt, das eine Reimplementierung der Compiler für C# und Visual Basic bietet, war erstmals auf der PDC 2009 angekündigt. Die erste Preview-Version gab es schon 2011!)
  • Roslyn ermöglicht mehr Refactoring-Möglichkeiten und Refactoring-Preview in Visual Studio.
  • Roslyn ist nun Open Source.
  • C#-Erfinder Anders Hejlsberg hat in der Keynote live die Website roslyn.codeplex.com freigeschaltet.
  • Die Firma Xamarin wird Roslyn in Xamarin-Studio integrieren, sagt Xamarin-Chef Miguel de Icaza.
  • Gründung einer Stiftung ".NET Foundation", die .NET-Open-Source Projekte von Microsoft fördert.
  • Zu den Projekten gehören .NET Microsoft Framework, ASP.NET MVC, Entity Framework, OWIN, Reactive Extensions und Roslyn.
  • Auch Xamarin liefert Beiträge mit Bibliotheken wie Mimekit and Mailkit.
  • Aktuell sind es 24 Projekte, davon 6 von Xamarin.
  • Wie die Förderung genau aussieht, bleibt noch unklar. Auf der Website www.dotnetfoundation.org steht: "We will serve as a forum for commercial and community developers alike, while providing a set of practices and processes that strengthen the future of the .NET ecosystem."
  • Azure-Management-Portal wird abermals komplett überarbeitet.
  • Neue Version basiert wie bisher auf HTML5 und JavaScript.
  • Touch-Unterstützung für die Bedienung auf Tablets
  • Anpassbares Dashboard mit Server-Health-Statusanzeige
  • Neues Navigationsprinzip mit aufklappenden Liste nennt Microsoft "Journey"
  • Visual Studio Online wird im Management Portal integriert (inkl. Quellbearbeitung)
  • Neues Azure-Management-Portal zeigt laufende Kosten und Preise von Diensten beim Anlegen
  • Neues Portal ist ab heute verfügbar
  • Deklarative Beschreibung einer komplexen Anwendung, die aus mehreren Azure-Diensten bestehen kann, im JSON-Format
  • Installieren der Anwendungen in Cloud mit PowerShell-Commandlets
  • Mit Microsoft AppStudio kann man eine Website in eine Windows Store App verwandeln.
  • Das Werkzeug WebMAP2 von mobilize.net (Artinsoft) kann eine Windows-Forms-Anwendung in eine HTML5-/JavaScript-Anwendung transformieren.

Außerdem wurden in der letzten Keynote-Stunde noch eine Menge Computerspiele und Apps präsentiert, die ich persönlich aber weniger interessant fand.

Bemerkenswert ist aber auch, was es in dieser Keynote alles nicht gab: Es gab keine neue .NET-Framework-Version. Die neuen Sprachfeatures von C# 6.0 und Visual Basic 14, die es im Rahmen des Roslyn-End-User-Previews gibt, wurden nicht einzeln in der Keynote vorgestellt. Und es gab auch keine Ankündigung einer neuen Visual-Studio-Version, sondern es wurden nur Features Visual Studio 2013 Update 2 gezeigt, dass es schon seit Anfang Februar als Vorabversion gibt. Und es wurde auch keine Übernahme von Xamarin durch Microsoft verkündet, wie vorab vermutet worden war. ()