Google wertet Suchanfragen zum schnellen Erkennen von Grippe-Erkrankungen aus

Mit Hilfe der Auswertung von Suchanfragen versucht Google Echtzeittrends zu ermitteln, um "Phänomene der realen Welt" besser zu erfassen.

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Von
  • Florian Rötzer

Google hat bekannt gegeben, Suchanfragen nach Echtzeittrends auszuwerten, um "Phänomene der realen Welt" besser zu erfassen. Voriges Jahr habe ein Team von Software-Experten nach Gesprächen mit Mitgliedern des Predict and Prevention Teams damit begonnen, die Suchanfragen nach Ausbrüchen von Infektionskrankheiten auszuwerten.

Im Google Blog heißt es, dass während der Grippezeit Suchanfragen zu dem Thema sehr verbreitet seien. Der Suchmaschinendienstleister habe die aus den Suchanfragen gewonnenen Daten mit denen des U.S. Center for Disease Control and Prevention (CDC) verglichen und herausgefunden, dass die Zahl der Suchanfragen und die Zahl der Menschen, die Grippesymptome zeigen, in jeder Woche eine hohe Übereinstimmung aufweisen. Daher gehe Google davon aus, dass sich durch die Suchanfragen ziemlich genau abschätzen lässt, wie viele Menschen an Grippe erkrankt sind. Das sei die Grundlage für den Start der Google Flu Trends, wo die wahrscheinliche Ausbreitung der Grippe für die USA und für jeden der Bundesstaaten einsehbar sein soll.

Google stellt heraus, dass die Erfassung und Auswertung von Grippedaten durch die CDC normalerweise ein bis zwei Wochen benötigt, bevor Informationen vorliegen. Google könne hingegen sehr viel schneller Daten liefern und daher als Frühwarnsystem fungieren. Für die Erstellung der Modelle wurden "Hunderte von Milliarden einzelner Suchanfragen von 2003 an" ausgewertet. Google achte dabei darauf, das Vertrauen der Benutzer zu würdigen und deren Privatsphäre zu schützen: "Flu Trends kann niemals benutzt werden, um einzelne Benutzer zu identifizieren", heißt es, da nur anonymisierte Daten der wöchentlichen Suchanfragen ausgewertet würden. Die beobachteten Muster seien nur durch die große Zahl der Google-Benutzer bedeutsam. (fr)