Alcatel-Lucent tief in den roten Zahlen [Update]

Um 750 Millionen Euro zu sparen, kappt der Netzausrüster derzeit 1000 Führungsposten und senkt die Zahl der Lieferanten um 5000.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Netzausrüster Alcatel-Lucent ist mit hohen Verlusten in das "Übergangsjahr 2009" gestartet. Im ersten Quartal ist der Nettoverlust von 181 Millionen auf 402 Millionen Euro gestiegen, teilte der französisch-amerikanische Konzern mit. Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich um 6,9 Prozent auf 3,598 Milliarden Euro. Die strategische Umorientierung komme aber gut voran, hieß es laut dpa bei Alcatel-Lucent in Paris.

Der Weltmarkt für Telekom-Technik dürfte 2009 um acht bis zwölf Prozent schrumpfen. Um 750 Millionen Euro zu sparen, kappt Alcatel-Lucent derzeit 1000 Führungsposten. [Update: Die Zahl der externen Mitarbeiter soll um 5000 gesenkt werden.] Eine Finanzspritze von 1,6 Milliarden Euro erwartet Alcatel-Lucent in den nächsten Wochen aus dem Verkauf seines 20,8-Prozent-Anteils am Elektronikkonzern Thales an den Flugzeugbauer Dassault.

Der Umsatz mit den Carriern ging um 14 Prozent zurück, mit Unternehmenskunden verbuchte Alcatel-Lucent einen um 17,5 Prozent geschrumpften Umsatz. Der operative Verlust im Carrier-Geschäft stieg von 2 auf 154 Millionen Euro, im Geschäft mit Firmenkunden steht operativ ein Verlust von 36 Millionen Euro in der Bulanz nach einem Gewinn von 11 Millionen Euro im gleichen Vorjahresquartal. In der Carrier-Sparte ging der Umsatz mit Drahtlos-Technik um 18 Prozent und der mit Festnetz-Technik um 28,4 Prozent zurück. Die Investitionen werden auf drahtlose Kommunikationstechniken und Netzwerktechnik wie Router konzentriert und das Engagement in Randgeschäften wie Mobile WiMAX reduziert. In Deutschland soll die Mitarbeiterzahl trotz der Wirtschaftsflaute einigermaßen stabil bleiben. (jk)