Elektroautos: Tesla-Gründer plant Riesenfabrik für Akkus

Elon Musk, Gründer von Tesla Motors, hat Großes vor: In drei Jahren will er eine gewaltige Fabrik bauen, die die Anzahl der pro Jahr weltweit produzierten Lithium-Ionen-Batterien verdoppeln soll. Seine "Gigafactory" ist ambitioniert und riskant.

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Elon Musk, der Gründer der Elektroautoschmiede Tesla, will eine gigantische neue Herstellungsstraße hochziehen. Details zu den Plänen, die bereits im Februar bekannt wurden, berichtet Technology Review jetzt in seiner Online-Ausgabe. Bis 2017 soll eine neue Fabrik entstehen, die die Weltproduktion von Lithium-Ionen-Akkus auf einen Schlag mehr als verdoppeln würde.

Das Projekt gilt als riskant: Im vergangenen Jahr verkaufte Tesla zwar 23.000 Fahrzeuge. Die Gigafactory würde im Jahr 2020 aber Akkus für eine halbe Million Elektroautos produzieren. Die Energiemenge, die mit der gesamten Fabrikproduktion gespeichert werden könnte, läge bei 35 Millionen Kilowattstunden. Ungewöhnlich ist der Plan auch insofern, als Akku-Hersteller neue Produktionskapazitäten erst ankündigen, wenn die Finanzierung steht und der Standort ausgewählt ist. Zudem fahren sie ihre Produktion schrittweise hoch. Ganz anders das Projekt von Musk, das gewissermaßen von Null auf Hundert gehen soll.

Tesla Model S (13 Bilder)

Der große Touchscreen ist leicht bedienbar. Hier ist diese gesamte Oberfläche mit dem Satellitenblick von Google belegt.

Musk setzt offenbar darauf, dass Tesla selbst den Markt für Elektroautos deutlich ausweiten kann. Soll die Gigafactory funktionieren, müsste Tesla zehnmal so viele Fahrzeuge verkaufen wie der große Konkurrent Nissan, die Nr. 1 im weltweiten Elektroautomarkt, im vergangenen Jahr. Allerdings konnte Tesla auf dem US-Markt schon mit Nissan gleichziehen – obwohl das Model S dreimal so teuer ist wie der Nissan Leaf.

Musk vertraut anscheinend auf den Skaleneffekt seiner Gigafactory: Bei dem anvisierten Ausstoß könnten die Herstellungskosten für Lithium-Ionen-Akkus kräftig sinken. Sollte das passieren, könnte auch Tesla ein Elektroauto für den Massenmarkt herausbringen und damit dem Nissan Leaf und dem Chevrolet Volt Konkurrenz machen. Dafür würde auch sprechen, dass die Tesla-Wagen eine mehr als doppelt so große Reichweite wie die Autos der Konkurrenz haben.

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(bsc)