Unverhofftes Update für Webbrowser Opera 12

Ja, er lebt noch: Opera kredenzt seinem alten Browser ein Sicherheits-Update. Den Hoffnungen auf Freigabe oder Weiterentwicklung des Codes gibt dies aber keine neue Nahrung.

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Von
  • Herbert Braun

Wer noch immer Opera 12 benutzt, dürfte sich über ein automatisch eingespieltes Update gewundert haben: Mehr als ein Jahr, nachdem Opera die Einstellung der eigenen Browser-Engine Presto verkündet hatte, und neuneinhalb Monate nach dem letzten Update veröffentlichte das Unternehmen gestern Opera 12.17.

Vergangenheit grüßt Gegenwart: Dank Heartbleed erhielt Opera 12 noch einmal ein Update.

Dahinter steckt aber nicht etwa eine Kehrtwende bei den Norwegern, sondern der Heartbleed-Bug. Der Auto-Updater für Opera 12 unter Windows ist prinzipiell anfällig für den berüchtigten Heartbleed-Fehler in OpenSSL. Da der Auto-Updater sich nur mit dem Opera-Server verbindet und ohnehin getrennt vom Browser läuft, ist das Risiko gering. Allerdings benutzten auch einige von Operas Servern das fehlerhafte SSL, wodurch ein Zertifikat entwendet worden sein könnte, das sich gegen die Nutzer einsetzen ließe. Dem beugt Opera mit einem Update vor, das nur Windows-Nutzer benötigen.

Die nach Opera 12 erschienenen Browser-Versionen (aktuell Version 20) basieren auf Chromium und besitzen nicht nur eine andere Engine, sondern unterscheiden sich auch grundlegend in Sachen Features und Bedienung. Diese haben nicht alle Nutzer überzeugt, sodass in den Kommentaren zur Ankündigung wehmütige Freude über das Update aufkam.

Allerdings gibt es weiterhin keine Anzeichen dafür, dass die Presto-Plattform weitergeführt würde oder dass sich die Pläne, den Code als Open Source der Community zur Verfügung zu stellen, konkretisiert hätten. Neue Features für Opera 12 oder die zugrundeliegende Presto-Engine gab es schon sehr lange nicht mehr – zuletzt geschah das vor eineinhalb Jahren mit Version 12.10.

Siehe dazu auch:

(axk)