Angefasst: Erste Bilder mit der Leica T

Am Nachmittag kam die Pressemeldung, am Abend folgte der offizielle Launch unter anderem in Berlin. Dort hatten wir Gelegenheit, erste Bilder mit Leicas neuer spiegellosen Systemkamera Leica T zu schießen.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Jobst-H. Kehrhahn
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Eine Kamera, gefräst aus einem Block massivem Aluminium, poliert in Handarbeit, das Design entworfen zusammen mit Audi – schnell wurde auf der gestrigen Launch-Veranstaltung am Pariser Platz in Berlin klar, dass Leica der eigenen Linie (natürlich) auch bei der neuen spiegellosen Systemkamera treu bleibt und vor allem auf Stil, Wertigkeit und viel Understatement setzt. Sie sollen der eine Baustein für den Erfolg der Leica T sein, die anderen ein betont einfach gehaltenes Bedienkonzept und natürlich die Bildqualität, für die die Wetzlarer bis zur Photokina insgesamt vier Objektive anbieten wollen. Zwei sind bereits fertig – das Leica Vario-Elmar-T 1:3,5-5,6/18-56 mm ASPH und das Leica Summicron-T 1:2/23 mm ASPH. Mit letzterem konnten wir auf der Presseveranstaltung eine erste ISO-Reihe aufnehmen – natürlich nicht unter Laborbedingungen, sondern bei schummriger Beleuchtung (ein ausführlicher Labortest folgt, sobald eine Kamera in der Redaktion eingetroffen ist):

Erste Bilder mit der Leica T (7 Bilder)

ISO 100

1s, f/2.8 - Leica Summicron 23mm.

Für dieses und die folgenden Bilder der ISO-Reihe wurde die Kamera auf den Tisch gestellt, die Aufnahmen entstanden via Selbstauslöser (2s).

Die Leica T liegt gut in der Hand, ihre Bedienung haben wir tatsächlich als einfach und intuitiv empfunden. Lange wird wohl niemand brauchen, um sich zurecht zu finden – auch Anfänger nicht. Verantwortlich dafür ist vor allem die "Auslagerung" der allermeisten Einstellungsparameter in das Kameramenü und die dortige übersichtliche Anordnung: Viele Einstellungen, die man für gewöhnlich vor einer Aufnahme-Session tätigt, erfolgen über das Touchdisplay, das die gesamte Rückseite einnimmt. Parameter, die man noch gerne während des Fotografieren verändert, erreicht man dann über die wenigen physikalisch ausgeführten Bedienelemente (insgesamt vier an der Zahl) – vorzugsweise über die beiden Einstellräder, die auf der rechten Gehäuseoberseite gut für den rechten Daumen erreichbar, angelegt sind.

Leica T (10 Bilder)

(Bild: Leica)

Minimalistisch wie die Kamera selbst mutet auch die Optik ihres Menüs an: Im rechten Bereich befinden sich "Obermenüpunkte", links davon liegen optisch abgetrennt die jeweils zugeordneten Parameter. Passen nicht alle auf einen Bildschirm, wischt man mit dem Daumen vor oder zurück – wie bei einem Smartphone. Die Detaileinstellungen legt ein kurzer Finger-Tipp auf das jeweilige Feld fest, das dann sukzessive durch die möglichen Einstellparameter wechselt, was ebenfalls an die vielen Kamera-Smartphone-Menüs erinnert.

Damit nicht genug: Auch den Wiedergabe-Button sucht man bei der Leica T vergeblich. Stattdessen wischt man auf dem Bildschirm von ganz oben nach ganz unten und zieht so bereits aufgenommene Bilder auf das Display, durch die man dann – Sie ahnen es – wieder mit einem Wisch von links nach rechts blättern kann.

Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit, die Kamera via iPad und App fernzusteuern. Möglich macht das das eingebaute WLAN, mit dessen Hilfe sich iPad und Leica T verbinden. Am Vorführtresen klappte das gut und machte manchem Besucher sichtlich Spaß. Ob man dieses Feature allerdings braucht und ob es einen fotografisch weiterbringt, mag jeder selbst entscheiden.

Die Leica T kommt ohne Sucher, der aber als elektronischer Aufstecksucher nachrüstbar ist. Ausgestattet ist er mit einem Näherungsensor fürs Auge, der dann wie üblich den Sucher ein- und das Display ausschaltet. Die Qualität des Suchers bei ausreichend gutem Licht war subjektiv in Ordnung, lies dann aber erwartungsgemäß deutlich nach, sobald das Umgebungslicht des Motivs zu duster wurde. Streifen, Ruckeln, Falschfarben waren die Folge.

[Update 25.04.2014, 15:00: Dem Artikel wurde das Hands-on und eine zweite Bilderstrecke hinzugefügt] (keh)