Japan Display bringt 4K aufs Tablet

Der LCD-Spezialist Japan Display Inc. hat ein 10-Zoll-Panel mit 3840 × 2160 Pixeln vorgestellt. Das Display besitzt eine viel höhere Pixeldichte als alle bisherig erhältlichen Tablets.

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Das Ultra-HD-Display von Japan Display Inc. (JDI) zeigt 25 Zentimetern in der Diagonale und erreicht die beeindruckende Pixeldichte von 438 dpi. Zum Vergleich: Die Pixeldichte des knapp 10-zölligen iPad Air mit Retina-Display liegt bei 264 dpi.

Japan Display will die 4K-Auflösung auf 10-Zoll-Tablets bringen.

Um die gut acht Millionen Pixel anzusteuern, nutzt das gemeinsame Unternehmen von Sony, Toshiba und Hitachi die LTPS-Technik (Low Temperature PolySilicon). Polykristallines Silizium hat eine 100 mal höhere Elektronenbeweglichkeit als das in LCDs üblicherweise genutzte amorphe Silizium. Die Pixeltransistoren fallen dadurch deutlicher kleiner aus und können flinker schalten. Mit der Größe der Transistoren schrumpft zugleich der Energiebedarf: Je weniger Fläche die TFT (Thin-Film Transistor) im Pixel bedecken, umso mehr Licht gelangt vom Backlight durch die Flüssigkristallschicht an die Paneloberfläche und umso heller leuchtet das Display.

Im vergangenen Jahr hatte JDI bereits ein 4K-Panel für Mobilgeräte vorgestellt. Das zeigte allerdings 12 Zoll in der Diagonale (30,5 cm), erzielte feine 365 dpi und landet eher in Ultrabooks als in Tablets.

JDIs 5,5-zöllige Phablet-Display zeigt 2560 × 1440 Pixeln und erzielt rattenscharfe 538 dpi.

Laut JDI benötigt der jetzige 4K-Prototyp genau so viel Energie wie ein gleichgroßes Panel mit 2560 × 1600 Pixeln (300 dpi) aus amorphem Silizium. Japan Display bringt sich damit wohl auch als potenzieller Kandidat für das nächste iPad in Stellung; aktuell ist JDI Hauptlieferant der iPhone-Displays.

Bereits Ende März hat das Unternehmen mit der Auslieferung von 5,5-zölligen Displays mit 2560 × 1440 Pixeln begonnen. Die ebenfalls mit LTPS-Technik hergestellten Panels für Phablets besitzen eine Pixeldichte von ausgezeichneten 538 dpi -- so fein zeichnet aktuell kein Mobildisplay. Die höchste Pixeldichte erreicht derzeit HTC mit dem Smartphone One aus 2013, das Full HD auf 4,7 Zoll unterbringt und damit 469 dpi bietet. Der One-Nachfolger bringt es wie Sonys Xperia Z mit 5 Zoll auf 445 dpi, Apples iPhone 5 mit Retina auf "nur" 326 dpi. Geräte mit dem 538-dpi-Display von Japan Display sind derzeit noch nicht im Handel. (uk)