Virenscanner warnt vor Bitcoin-Blockchain
Der Fingerabdruck des DOS-Virus Stoned dürfte nun für immer und ewig mit der digitalen Währung Bitcoin verknüpft sein und erregt dort die Aufmerksamkeit von Virenwächtern.
Scherzbolde haben offenbar die Signatur des uralten DOS-Virus in die Blockchain der elektronischen Währung Bitcoin eingeschleust. Einige Virenscanner – etwa Microsofts Security Essentials – erkennen diese und wollen die Blockchain vorsorglich löschen. Allerdings braucht der Bitcoin-Client diese, um Transaktionen abzuwickeln und lädt die derzeit 18 GByte große Datei erneut herunter. Dann beginnt das Spiel von vorn.
Laut einer Diskussion in der Microsoft Community steckt die nur wenige Zeichen lange Signatur des Virusmethusalems in einem Feld, in dem Nutzer ihre Bitcoin-Transaktion kommentieren können. Der eigentliche Virus wurde unterdessen (bislang) nicht gefunden. Damit ist die Gefahr vermutlich sehr gering. Schon vor 25 Jahren war "DOS/STONED" ein eher harmloser Bursche, der sich im Bootsektor eines Rechners einnistete und gelegentlich den Bootvorgang mit der Meldung "Your PC is now Stoned!" garnierte.
Allerdings offenbart der Vorfall gleich zwei Probleme: Erstens kann jeder Bitcoin-Nutzer mit einer Transaktion Daten zur Blockchain hinzufügen und zweitens kann diese niemand mehr daraus entfernen. Denn die Blockchain ist das Rückgrat der Währung und führt Buch über alle bisher durchgeführten Transaktionen. Um Manipulationen auszuschließen ist eine nachträgliche Änderung der Blockchain nicht nur nicht vorgesehen, sondern wird durch das kryptographische Verfahren aktiv unterbunden. (bbe)