Google: Onlinewerbung auf smarten Thermostaten und Kühlschränken

Wie sieht die Zukunft der Online-Reklame aus? Laut Google könnten sich die Kunden bald auf Kaufimpulse von vernetzten Thermostaten, Kühlschränken oder Auto-Armaturdisplays freuen.

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Suchmaschinenriese und Werbegigant Google macht sich offenbar Gedanken, wie Anzeigen künftig an bisher ungewohnten Plätzen eingespielt werden können: Einer Stellungnahme des Konzerns gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC zufolge sind dabei unter anderem smarte Thermostate und Kühlschränke als Werbeflächen angedacht, ebenso wie Auto-Infotainmentsysteme, Brillen oder Uhren.

Bald eine neue Werbefläche für Google? Die Thermostate von Nest.

(Bild: dpa, Nest Labs Inc.)

Mit der Stellungnahme reagiert Google auf eine Aufforderung der SEC, den Umsatz aus mobiler Werbung genau zu deklarieren, so wie es auch Twitter oder Facebook machen würden. Google argumentiert dagegen, dass dies nicht möglich sei, da es immer mehr "smarte“, vernetze Geräte gebe und sich damit die Definition eines Mobil-Geräts immer mehr verschiebe. "Wir erwarten, dass die Nutzer mit unseren Diensten und unserer Werbung auf einer wachsenden Gerätevielfalt in Berührung kommen.“

Für diese Zukunft scheint Google recht gut aufgestellt: Bereits Anfang des Jahres wurde gemeinsam mit Autoherstellern wie Audi, General Motors und Honda die Open Automotive Alliance ins Leben gerufen. Die soll dafür sorgen, dass das Android-Betriebssystem stärker als bisher in Fahrzeuge integriert wird

Mit dem Zukauf von Nest, einem Hersteller vernetzter Haustechnik, steht auch der Weg in die vier Wände der Zielgruppe offen. Allerdings betonte Nest bei der Übernahme, die Daten aus der Haustechnik würden auch künftig nur für Betrieb und Verbesserung seiner Geräte und Dienste eingesetzt. Mit Android laufende Smartwatches und die immer noch im Betastadium befindlichen Google Glass könnten wiederum auch das Sichtfeld und das Handgelenk zur Werbefläche machen.

Abgesehen davon lässt die ebenfalls in der Stellungnahme aufgeführte, für Übernahmen gedachte Kriegskasse von 30 Milliarden US-Dollar noch eine Vielzahl an Zukäufen erwarten – und damit weitere potenzielle Werbeflächen für Google. Die Stellungnahme gegenüber der SEC stammt übrigens schon vom Dezember 2013, Berichte des Wall Street Journals und von Bloomberg hatten sie am Mittwoch erstmals an die Öffentlichkeit gebracht. (axk)