JavaOne-Ausblick: Microsoft hält erstmals Keynote

Im Fokus der weltweit größten Java-Konferenz stehen außerdem Java FX, Cloud-Services-Umgebungen, die Einbindung von Skriptsprachen in die JVM und Oracles Einflussnahme auf die Java-Entwicklung insgesamt.

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Von
  • Alexander Neumann

Nächste Woche findet im Moscone Center in San Francisco die diesjährige JavaOne-Konferenz statt. Es handelt sich um die 14. Auflage von Suns Java-Entwicklerkonferenz, die wie immer rund 15.000 Entwickler nach Kalifornien lockt. Die Zeiten haben sich ein wenig geändert, denn die diesjährige Hausmesse ist die erste, auf der Microsoft eine Keynote halten wird. Der angekündigte Vortrag von Microsoft Vice President Dan'l Lewin geht auf die Software- und Servicekooperation zwischen den beiden Konzernen in den Bereichen Cloud Computing und Plattforminteroperabilität ein.

Eine Microsoft-Keynote wäre bis vor fünf Jahren undenkbar gewesen. Lange Zeit führten die beiden Unternehmen kartellrechtliche Streitigkeiten. 2004 einigten sich die beiden Firmen in einem Milliardenvergleich und auf die gegenseitige Zahlung von Lizenzgebühren für die Verwendung jeweiliger Techniken. Seitdem ist Microsoft regelmäßig als Aussteller auf der JavaOne vor Ort, und die beiden Unternehmen haben eine Reihe an Projekten angestoßen, vorzugsweise im Interoperabilitätsumfeld.

Mit Spannung erwartete Themen dürften die weitere Ausrichtung von Suns Rich-Internet-Technik JavaFX und die Einbindung anderer Programmiersprachen sein, die auf der Java Virtual Machine lauffähig sind (Groovy, JRuby, Jython, Scala, Clojure). Weitere Aspekte sind unterschiedliche Eclipse-Techniken (Sun hat sich bislang immer geweigert, der zugehörigen Foundation beizutreten, Oracle ist hingegen schon lange ein aktives Mitglied), die neuerdings die Java-Plattform unterstützende Cloud-Services-Umgebung Google App Engine und die Fragmentierung der Java Micro Edition (Java ME). Schließlich wird Sun auf der Konferenz den Java App Store, einen Online-Shop für Java-Applikationen, vorstellen, der vom Geschäftsmodell vergleichbar mit den Angeboten von Apple, Google oder Nokia sein soll.

Ein Artikel des IT-Branchendiensts InfoWorld spekuliert darüber hinaus, ob die nächste Woche stattfindende JavaOne-Konferenz die letzte sein wird. Ein Grund könnte sein, dass Oracle die Java-Schmiede für 7,4 Milliarden US-Dollar übernehmen wird und kein Interesse haben könnte, zwei große Konferenzen auszurichten. Oracle-OpenWorld-Konferenz ist vergleichbar groß und findet ebenfalls im Moscone Center statt. (ane)