USA: Satellitenfernsehbetreiber Dish akzeptiert Bitcoinzahlungen

Mit 14 Millionen Kunden und einem Umsatz von rund 14 Milliarden US-Dollar wäre Dish bislang das wohl größte Unternehmen, das Bitcoin akzeptiert. Offen ist aber, wie viele Kunden wirklich damit bezahlen wollen.

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Der US-Satellitenfernsehnetz-Betreiber Dish hat angekündigt, künftig auch Bitcoinzahlungen zu akzeptieren. Kunden können dann wahrscheinlich ab dem dritten Quartal diesen Jahres mit der Kryptowährung zahlen, wobei die Zahlungen der Mitteilung zufolge über den Dienstleister Coinbase abgewickelt werden sollen. Bei Dish eingehende Bitcoinzahlungen werden dabei durch Coinbase direkt in US-Dollar umgewandelt.

"Bitcoin ist für einige Leute eine bevorzugte Bezahlweise geworden und denen wollen wir entgegenkommen“, begründetet Dish-Vize Bernie Han den Schritt. Mit einem Umsatz von rund 14 Milliarden US-Dollar und einem Stamm von über 14 Millionen Pay-TV-Kunden dürfte Dish wohl das derzeit größte Bitcoin-akzeptierende Unternehmen sein. Coinbase wickelt laut eigenen Angaben für rund 31.000 Händler die Bitcoinzahlungen ab.

Bitcoin, die digitale Währung

Die virtuelle Währung Bitcoin auf dem Weg ins reale Leben: An speziellen Börsen kann man Bitcoins kaufen und verkaufen, diverse Online-Händler und Läden akzeptieren Bitcoins als Zahlungsmittel, erste Bitcoin-Geldautomaten werden aufgestellt.

In welchem Umfang das Unternehmen Umsätze in der Kryptowährung machen wird, bleibt abzuwarten. Der US-Onlinehändler Overstock will etwa am ersten Tag seiner Bitcoin-Annahme umgerechnet rund 500.000 US-Dollar eingenommen haben, was sich jedoch seitdem deutlich abgeflacht hat. Insgesamt hat das Unternehmen laut jüngsten Angaben seitdem 1.6 Millionen US-Dollar in Bitcoins umgesetzt, der New York Times zufolge unter 1 Prozent des Gesamtumsatzes.

Die wirklichen Dickschiffe im US-Onlinehandel haben bis jetzt noch keine Anstalten in Richtung Bitcoin unternommen: eBay-Chef Donahoe zeigte sich Ende 2013 zwar aufgeschlossen, eine Integration in eBays Bezahltochter Paypal stehe jedoch noch nicht auf der Agenda. Ein Sprecher Amazons erklärte kürzlich gegenüber dem Techblog Recode, dass man darüber nachgedacht habe, aber kein großes Kundeninteresse an Bitcoinzahlungen sehe. Auch wenn ein jüngst bekanntgewordenes Patent für die Annahme virtueller Währung bei Amazons Cloud-Dienst AWS die Spekulationen wieder anheizt – die eigene Kunstwährung Amazon Coin dürfte dem Konzern näher stehen.

Deutschland backt in Sachen Bitcoin-Akzeptanz mit Spieleanbietern wie Bigpoint oder Pizza-Bestellungen über Lieferservice.de eher bescheidenere Brötchen. Kleinere Shops in seiner Nähe kann man sich über coinmap.org heraussuchen oder auch den Bitcoinkiez in Berlin besuchen. Nach wie vor wird Bitcoin jedoch noch von vielen Beobachtern eher als Spekulationsobjekt denn als ernstzunehmendes Zahlungsmittel wahrgenommen. (axk)