Multimedia mit Draft-N-WLAN

Die aktuell schnellste WLAN-Technik wurde unter anderem für Multimedia-Übertragungen konzipiert. Solche drahtlosen Kopplungen zum TV-Bildschirm muss man zwar noch hintricksen, aber im Praxistest konnte das 11n-WLAN als Filmtransporter durchaus überzeugen.

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Inhaltsverzeichnis

Die Spezifikation für das schnelle WLAN gemäß der IEEE-Norm 802.11n wird zwar erst noch festgeklopft, aber schon die aktuelle Entwurfsversion (Draft 2.0) ist hinreichend ausgereift; bereits eine ganze Reihe von Basisstationen und PC-Cards macht sich dieses Verfahren für Netto-Datenraten deutlich über 100 MBit/s zu Nutze. Detaillierte Messwerte und andere Testergebnisse finden Sie in einem Testbericht der c't.

Gegenüber dem WLAN-Vorgänger 802.11g, der ohne proprietäre Tricks höchstens 24 MBit/s befördert, bringen die 11n-Vertreter also eine enorme Leistungssteigerung mit, sodass sie für die Übertragung von hochaufgelösten Videos geeignet erscheinen. Damit kann man zum Beispiel Funkbrücken aufbauen, um HD-Videofilme von einem NAS-Gerät zu einem Streaming-Client zu übertragen, der den Datenstrom dekodiert und an einen Bildschirm weitergibt.

Spannend ist aber die Frage, über welche Entfernung das noch ruckelfrei klappt, denn der Durchsatz von Funkverbindungen nimmt mit der Entfernung ab. Für HD-Filme mit einer Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln muss eine Verbindung bis zu 25 MBit/s befördern. Zudem setzt HD als Streaming-Anwendung einen konstanten Megabit-Tornado voraus: Die Daten müssen während der gesamten Wiedergabe mindestens so schnell eintreffen wie sie wiedergegeben werden, sonst setzen Bild und Ton aus (frame dropping). Hält 11n diese Datenrate konstant über mehr als zehn Meter aufrecht, kommt es als flinke Funkbrücke in Frage, und die Bohrmaschine kann im Keller bleiben. Für schmalbandiges Material wie PAL-Video-Filme gilt das gleiche Prinzip, jedoch sind die Ansprüche geringer, weil nur maximal 8 MBit/s befördert werden müssen.