3D-Drucker MakiBox: Langes Warten und Funkstille

Wirbel um den billigsten 3D-Drucker-Bausatz der Welt: Laut Berichten warten Käufer seit Monaten auf ihre bezahlten Geräte. Wer sich beschwert, hört bestenfalls Ausreden. Makible-Gründer und -CEO Jon Buford macht sich rar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Philip Steffan

Im Internet wächst die Sorge, ob Makible, der Hersteller des laut Eigenwerbung "billigsten 3D-Druckers" namens MakiBox, seinen Verpflichtungen nachkommen kann: Laut der Techbloggerin Rachel Park warten Vorbesteller zum Teil seit Monaten auf den Versand ihrer bereits bezahlten Bausätze. Der CEO der Firma, Jonathan Buford, sei von der Bildfläche verschwunden und liefere vor allem Ausreden, aber keine Geräte.

Makible hatte Ende 2012 in einer Crowdfunding-Aktion private Geldgeber für den nur 200 US-Dollar teuren 3D-Drucker gesucht. Wer vorbestellte, musste über ein Jahr auf die Lieferung aus Hong Kong warten. Im zwischenzeitlich eröffneten Online-Shop nennt Makible eine Lieferzeit von sechs bis zehn Wochen ab Bestelldatum, zuzüglich der tatsächlichen Versanddauer, die ebenfalls mehrere Wochen betragen könne.

Die Stellfläche der MakiBox ist kleiner als ein A4-Blatt. Bei vielen Vorbestellern bleibt der Schreibtisch aber bisher leer.

(Bild: c't)

In den Supportforen von Makible und in sozialen Netzwerken sammeln sich derweil die negativen Erfahrungsberichte: Die Firma reagiere nicht oder kaum auf Nachfragen, Liefertermine würden mit Verweis auf technische und andere Probleme verschoben, Stornierungen würden nicht bearbeitet.

Der deutsche Distributor für MakiBoxen und zwischenzeitliche Community-Manager bei Makible, Nils Hitze, sagte c't Hacks auf Nachfrage, dass er am Dienstag nach längerer Funkstille kurz Kontakt mit Jonathan Buford hatte, wenn auch unbefriedigend: Bufords Aussage fasst er mit "Bla bla bla, wir suchen nach einer Lösung" zusammen. Ein Konzept für Vertrieb, Retourenmanagement und Kundenservice, das Hitze im letzten Jahr für Buford aufgestellt hatte, habe dieser nach langer Verzögerung abgelehnt. Wie viele Käufer derzeit auf die Auslieferung ihrer vorbezahlten Bausätze warten, kann auch Nils Hitze nicht beantworten.

Die c't-Redaktion hat vor kurzem eine MakiBox aufgebaut und getestet. In Deutschland kostet das Gerät ab 375 Euro. Im Vergleich mit ähnlichen (aber teureren) Druckern muss man wesentlich mehr Zeit investieren, um das Gerät zuverlässig nutzen zu können. Die Druckqualität liegt wie der Kaufpreis eher am unteren Ende des Spektrums. Der vollständige Test erscheint im Juni in der c't-Ausgabe 15/2014 sowie dem Sonderheft "3D-Druck" aus der Reihe "c't Wissen". (phs)