75.000 Euro für Open Source

Die Open Source Business Foundation hat den dritten Open Source Business Award verliehen. Die Gewinner SnowFlake, Oxid eSales und Sopera teilen sich ein Preigeld von 75.000 Euro.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Am gestrigen Mittwoch wurde im Rahmen der Konferenz Open Source Meets Business (OSMB) der dritte Open Source Business Award verliehen. Der mit 75.000 Euro dotierte Preis der Nürnberger Open Source Business Foundation (OSBF) zeichnet Unternehmen aus, die ein Geschäftsmodell auf Open-Source-Basis umsetzen wollen. In diesem Jahr reichten 16 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Business-Pläne ein, von denen letztlich elf an dem Wettbewerb um die Preise teilnahmen.

Der dritte Preis in Höhe von 10.000 Euro ging an die Schweizer Firma Snowflake, die eine webbasierte Projektverwaltung entwickelt und als Open Source freigegeben hat. Todoyu bietet Funktionen zum Projektmanagement und zur Leistungserfassung; der Hersteller bezeichnet die Software als "ERP für Dienstleistungsunternehmen".

Ein zweiter Preis wurde dieses Jahr nicht vergeben, stattdessen teilen sich die Oxid eSales GmbH und Sopera den ersten Platz und erhalten jeweils ein Preisgeld von 32.500 Euro.

Erster Platz Nummer eins: Oxid eSales

Oxid eSales ist ein 2003 gegründeteter Anbieter von E-Commerce-Software, der seine Lösung zum Aufsetzen von Internet-Shops im Oktober letzten Jahres als Open Source freigegeben hat. Als Gründe dafür nennt das Unternehmen mit etwa 50 Mitarbeitern Nachfrage der Kunden, aber auch eine allgemeine Bewegung des E-Commerce-Markts Richtung Open Source. Zudem ist man davon überzeugt, dass "Open Source der bessere Weg ist, Software zu entwickeln und zu vertreiben". Der PHP-basierte Oxid eShop ist nach dem Dual-Licensing-Prinzip in gleichem Leistungsumfang als GPL-3-lizenzierte Community Edition und kommerziell lizenziert als Professional Edition erhältlich. Für sehr große Internet-Shops bietet das Unternehmen außerdem die mandantenfähige und für den Betrieb auf einem Cluster vorbereitete Enterprise Edition an.

Sieger Nummer 2: Sopera

Sopera entstand 2007 als Spin-off der deutschen Post mit dem Ziel, eine von Post ab 2001 ursprünglich für eigene Zwecke entwickelte SOA-Plattform als Open Source im Rahmen der Eclipse Foundation weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Da sich die Post selbst nicht als Software-Entwickler sieht, soll die Freigabe als Open Source und die Ausgründung in ein eigenes Unternehmen die Fortentwicklung der Plattform sicherstellen. Mittlerweile ist Sopera auf 41 Mitarbeiter gewachsen und erzielt mit zwölf Kunden, darunter neben der Post auch Greenpeace und EADS, einen Jahresumsatz von rund drei Millionen Euro.

Der Open Source Busines Award wird seit drei Jahren veriehen. Letztes Jahr gingen die Preise an den Dortmunder Data-Mining-Spezialist Rapid-I, den spanischen ERP-Anbieter Openbravo und die brox IT-Solutions GmbH aus Hannover. (odi)