Service-Roboter: Pepper, die mechanische Meerjungfrau auf Rädern

Ein neuer Roboter fürs sogenannte Ambient Assisted Living: Erst als Einkaufsberater, später als Helfer für alte Menschen und gestresste Eltern soll Pepper eingesetzt werden.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Der neue Service-Roboter Pepper soll u.a. in der Altenpflege und der Kinderbetreuung eingesetzt werden

(Bild: Softbank)

Gut 10 jahre nach dem Debüt der Roboter-Robbe Paro kommt Pepper auf den japanischen Markt, angepriesen als erster Roboter, der Gefühle zeigen kann. Mit einer eigenen "Emotion Engine" soll Pepper in der überalterten japanischen Gesellschaft die Rolle eines unterhaltenden Partners übernehmen, soll aber auch als rollendes Babyphone einsetzbar sein, das schreiende Babys beruhigt, bis die Eltern kommen.

Pepper wurde in Japan von Softbank Mobile und der von Softbank kürzlich übernommenen französischen Firma Aldebaran Robotics vorgestellt. Die Rolle des Moderators übernahm dabei Softbank-Chef Masayoshi Son. Seine Firma Softbank Healthcare entwickelt Gesundheitslösungen für den japanischen Markt. Pepper ist damit das Gegenstück des europäischen Roboterprojektes Robin.

Pepper soll rund 1500 Euro kosten und von Foxconn in Großserie gefertigt werden. Der rollende Roboter ist 1,20 Meter hoch und 30 Kilo schwer; er besitzt Arme, Kopf und Touchscreen sowie einen Unterbau, der an die kleine Meerjungfrau erinnert. Die Akkus von Pepper sollen 12 Stunden Einsatzzeit garantieren. Das Echtzeit-Betriebssytem NAOqi steuert die Roboter-Mechanik der Sensoren und Kameras, während die "Emotion Engine" ein Cloud-Service ist, der via WLAN mit Pepper kommuniziert.

Je nach Einsatzart sind menschliche Operatoren zugeschaltet, die z.B. einen Notarzteinsatz auslösen können. Der Cloud Service versucht, aus den aufgenommenen Tönen und erkannten Gesten auf die Stimmungen der Menschen zu schließen, mit denen Pepper in Kontakt ist. Damit ist Pepper eher ein Nachfolger der Roboter-Robbe Paro denn ein Roboter-Aktivist wie Hondas Asimo, mit dem US-Präsident Obama vor wenigen Wochen Fußball spielte.

Ob Pepper den Weg nach Deutschland schafft, steht in den Sternen. Ähnlich wie bei Paro und seinem Einsatz in Altenheimen gibt es das Problem, dass deutsche Krankenkassen derartige Lebenshilfen für das Ambient Assisted Living nicht subventionieren wollen. In Japan will Softbank Pepper zunächst in seinen eigenen Geschäften als Einkaufsberater präsentieren, mit denen Kunden plauschen können. (jk)