Gesellschaft für Informatik: Was haben wir getan?

Anlässlich des Snowden-Jahrestags plädiert die Gesellschaft für Informatik nachdrücklich gegen eine flächendeckende, verdachtsunabhängige Überwachung.

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Von
  • Bert Ungerer

Der Vorstand der Gesellschaft für Informatik (GI) widmet sich per offenem Brief an ihre Mitglieder den Ereignissen im Jahr nach den ersten Snowden-Enthüllungen. Er fordert dazu auf, Maßnahmen gegen die möglicherweise flächendeckende Überwachung jeglicher Internet-Kommunikation zu ergreifen. Heute sei die Aufregung in Deutschland etwas abgeklungen, selbst nach Bekanntwerden spektakulärer Überwachungsaktionen.

Mit den ethischen Grundsätzen der GI sei eine flächendeckende, verdachtsunabhängige Überwachung der Kommunikation nicht vereinbar. Sie verletze das Grundrecht des Einzelnen auf Privatheit. Die GI informiert potenziell Betroffene in einer umfangreichen FAQ-Liste über die Hintergründe der Spähaffäre. Darüber hinaus nennt die GI konkrete Maßnahmen, mit denen E-Mail-Anwender ihre Kommunikation schützen können.

Ferner ruft die GI dazu auf, sparsam mit persönlichen Informationen umzugehen. Nicht nur Geheimdienste seien "datenhungrig", sondern auch manche Unternehmen oder Kriminelle. Mit der Nachfrage nach "einfacheren, sicheren und kompatiblen Lösungen" werde die Bereitschaft sowohl der Software-Hersteller als auch der Politik steigen, zu handeln. Die GI hofft, dass die digitale Signatur sowie die Verschlüsselung "eines Tages zu einer Selbstverständlichkeit werden und dem Schutz unserer Privatsphäre dienen". (un)