ISEE-3/ICE: Forscher kontaktieren Uralt-Sonde

Eine Gruppe von Enthusiasten hat mit einer seit Jahren verschollenen NASA-Sonde Kontakt aufgenommen und erfahren, dass die in offenbar guten Zustand ist. Die US-Weltraumagentur hatte ihnen die Kontrollübernahme erlaubt.

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Ein Team aus Forschern und Programmierern hat Kontakt zur jahrelang verschollenen NASA-Sonde ISEE-3/ICE aufgenommen und erfolgreich erste Befehle gesendet. Das geschah nur wenige Tage nachdem eine Vereinbarung mit der NASA den Enthusiasten die Übernahme der Kontrolle über den Satelliten erlaubt hatte. Bereits am 3. Juni gelang der erste Kontakt und inzwischen hat sich die Sonde ausführlich zurückgemeldet. Die Sonde habe mitgeteilt, dass alle wissenschaftlichen Instrumente weiterhin angeschaltet sind und darüber hinaus kamen noch jede Menge Telemetriedaten an.

Zeichnung der Sonde ISEE-3/ICE

(Bild: NASA)

Erklärtes Ziel des Forscherteams ist es, die Sonde in eine erdnahe Umlaufbahn zu steuern, um ihre Instrumente Forschungseinrichtungen auf der Erde zur Verfügung zu stellen. Erst einmal dürfen sie die Sonde nun bis zum 25. Juni anfunken und steuern. Derzeit werden die empfangenen Daten verwendet, um eine mögliche Flugbahn zu berechnen und Manöver zu planen. Die Kommunikation erfolgt aus der Ferne über das Radioteleskop Arecibo.

Die Sonde ISEE-3 war 1978 von der NASA zur Erforschung der Sonne gestartet worden. Nach vier Jahren wurde sie in ICE umbenannt und erforschte den Kometen P/Giacobini-Zinner und den Halleyschen Kometen. Ihr Missionsdesigner legte ihren Kurs damals so fest, dass die Sonde 2014 wieder zur Erde kommen würde. 1997 war sie aufgegeben worden und bis 2008 hatte die NASA ihr Signal empfangen. Dann war der Kontakt abgebrochen, bis ISEE-3 Anfang des Jahres wieder auftauchte und ihr Signal wieder empfangen werden konnte. Über das Deep Space Network der NASA ist wegen der veralteten Technik keine Kommunikation mit der Sonde mehr möglich. (mho)