Eclipse SmartHome soll Fragmentierung im Smart-Home-Bereich verhindern

Nicht nur steht Version 1.5 des Projekts zur Heimautomatisierung openHAB zur Verfügung, das Kern-Framework ist auch Grundlage von Eclipse SmartHome, das die Industrie zur Zusammenarbeit im Smart-Home-Sektor bewegen soll.

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Von
  • Julia Schmidt

openHAB-Gründer Kai Kreuzer hat die Verfügbarkeit von Version 1.5 des open Home Automation Hub bekanntgegeben und im Zuge dessen über die geplante weitere Entwicklung und den Start des Projekts Eclipse SmartHome berichtet. Es nutzt das Kern-Framework von openHAB und soll als Grundlage zur Zusammenarbeit von Industriepartnern aus dem Heimautomatisierungsbereich dienen.

Laut Kreuzer seien die rechtlichen Aspekte vieler Open-Source-Projekte häufig unklar. Um es Unternehmen leichter zu machen, openHAB in ihren Produkten einzusetzen und sich an der Entwicklung zu beteiligen, seien ein striktes Management des im Projekt steckenden geistigen Eigentums und klar strukturierte Prozesse zur Mitarbeit nötig. Derartiges könnten Stiftungen wie die Eclipse Foundation bieten, weshalb man sich zu dem Schritt entschloss, ihr die Kernkomponente für SmartHome anzuvertrauen.

Darüber hinaus seien Entwicklungen wie Apples Eintritt den in den Markt der Heimautomatisierung und Googles Nest-Kauf kritisch zu sehen, können sie doch schnell zu einem etwa aus dem Smartphone-Bereich bekannten Vendor-Lock-in führen. Durch das Projekt soll der Austausch zwischen Unternehmen und deren Zusammenarbeit gefördert werden, was letztlich der Fragmentierung des Marktes entgegenwirken könnte.

Eclipse SmartHome soll allerdings nicht das Ende von openHAB bedeuten. Im Gegenteil werde das Projekt nun von einem eigens gegründeten Unternehmen unterstützt, das bereits als Mitglied in der EnOcean Alliance, AllSeen Alliance und der Eclipse Foundation vertreten ist. Darüber hinaus hat es offizielle Entwicklerkonten in Apples AppStore und Googles PlayStore, um dort openHAB-Apps anbieten zu können.

In der Bekanntmachung zur aktuellen Version 1.5 macht Kreuzer noch einmal auf das wachsende Interesse an openHAB aufmerksam, dass sich unter anderem in der hohen Anzahl neuer Anbindungen und den vielen Verbesserungen, die in das Release eingeflossen sind, zeigt. Mit ihm kommt unter anderem eine neue, vollständig zu iOS 7 kompatible iOS-App, die sich per Remote einsetzen lässt und die Nutzung von Push-Benachrichtigungen ermöglicht.

Nachdem man zuvor schon Nachrichten an die quelloffene Media-Player-Anwendung XBMC senden konnte, gibt es hier nun eine komplette Integration. So lässt sich etwa der Player ansteuern oder sein Status abfragen. Außerdem von Interesse könnte das IRTrans-Binding zum Einsatz von Infrarotsignalen und ein überarbeitetes Homematic-Binding sein.

Zwar ist openHAB 1.x im Moment noch der Hauptentwicklungszweig des Projekts, allerdings arbeite man bereits an openHAB 2, dessen Augenmerk auf dem Bedienkomfort liegen soll (erste Builds für Entwickler stehen bereits zur Verfügung). Außerdem soll dieser Zweig für die Verwendung in Embedded-Systemen optimiert werden, da in den Versionen der 1.x-Reihe unter anderem Bibliotheken zum Einsatz kommen, die etwa aus Ressourcengründen nicht unbedingt für solche Umgebungen eignen.

Die Core-Laufzeitumgebung und die APIs werden sich in der 2.x-Reihe deutlich von ihren Vorgängern unterscheiden, weshalb das Repository mit den Quellen derzeit keine Anbindungen enthält. Ein Kompatibilitäts-Bundle soll es ermöglichen, dass sich 1.x-Add-ons auch mit der neuen Laufzeitumgebung einsetzen lassen, allerdings möchte man die Anbindungsentwickler auch dazu ermutigen, bereits erstellte an die neuen Konzepte anzupassen.

Mehr Informationen zu openHAB und Eclipse SmartHome sind in den Release Notes sowie in beiden Blogeinträgen von Kai Kreuzer zu finden. Ein Blick auf die Webseiten der Projekte lohnt sich darüber hinaus dafür. (jul)