Syrian Electronic Army: Erneuter Angriff auf Reuters

Die Hacker der Assad-nahen Gruppe haben zum wiederholten Male die britische Medienorganisation angegriffen; diesmal auf Umwegen.

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Von
  • Fabian A. Scherschel

Manche Besucher des Reuters-Artikels bekamen stattdessen diese Nachricht zu sehen

(Bild: Frederic Jacobs)

Die dem Assad-Regime zugerechnete Hackergruppe Syrian Electronic Army (SEA) hat erneut Reuters angegriffen, diesmal über eine Schwachstelle in einem Werbedienst. Die Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen damit gemacht, Webseiten von US-amerikanischen und britischen Medienkonzernen anzugreifen und zu verschandeln. Im Februar hatte es die SEA durch einen Angriff auf die Reuters-Tochter MarkMonitor fast geschafft, Facebook vom Netz zu nehmen.

Wie Sicherheitsforscher Frederic Jacobs von Open Whisper Systems berichtet, gelang es der SEA, Leser des Reuters-Artikels "Attack from Syria kills Israeli teen on Golan, Israel says" auf eine Webseite der SEA umzuleiten, welche unter der Überschrift "Hacked by Syrian Electronic Army" die Glaubwürdigkeit des Artikels in Frage stellte. Laut Jacobs wurden Leser umgeleitet, wenn die Reuters-Seite einen Werbebanner von den Servern der New Yorker Werbeagentur Taboola enthielt. Wie genau die SEA den Hack bewerkstelligen konnte, ist noch nicht klar. Reuters scheint die Lücke mittlerweile geschlossen zu haben.

Die Umleitung wurde über das Content Delivery Network von Taboola ausgeliefert

(Bild: Frederic Jacobs)

Taboola erreicht nach eigenen Angaben 350 Millionen Nutzer mit 130 Milliarden Anzeigen im Monat. Die Gründer der Firma waren früher bei der Israelischen Armee. Die SEA hat nach eigenen Angaben auch das PayPal-Konto der Firma geknackt. (fab)