Android L unterstützt 64 Bit und soll Strom sparen, Demo auf Tegra K1 [4. Update]

Googles nächste Android-Version hat noch keine Nummer und wurde auf der Google I/O nur L genannt. Die neue Version unterstützt nun 64-Bit-Prozessoren und somit theoretisch mehr als 3 GByte RAM. Die Demo lief auf einem Nvidia Tegra K1.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Ein neues Android noch ohne Nummer präsentierte Google auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O: Android L wird in neuem Design erscheinen, doch die technischen Änderungen sind mindestens genauso interessant: 64-Bit Unterstützung wird es ermöglichen, mehr als 3 GByte Hauptspeicher in Tablets und Smartphones einzubauen. Doch nicht nur die Leistung soll Android L steigern, auch die Laufzeiten der Mobilgeräte sollen sich mit der neuen Version des Betriebssystems verbessern.

Erster Blick auf Android L (8 Bilder)

Die nächste Android-Version "L" gibt App-Entwicklern die Möglichkeit, jedem Element eine Ebene im virtuellen Raum zuzuweisen.

Battery Historian soll in einer Grafik detailliert aufschlüsseln, welche Funktionen den höchsten Stromverbrauch hatten. Zudem soll eine weitere Funktion namens Battery Saver automatisch Teile des Smartphones abschalten und die Laufzeiten so automatisch verlängern.

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Die 64-Bit-Architektur erlaubt nicht nur größere Hauptspeicher, sondern kann durch eine größere Registerzahl und neue Maschinenbefehle Apps beschleunigen.

Ein Image der neuen Android-Version soll ab morgen für Entwickler herunterladbar sein. Unterstützte Geräte sind das Smartphone Nexus 5 und das Tablet Nexus 7.

Update 1: Ein weiterer Vorteil von Android L – tatsächlich bemüht Google sich, keine Versionsnummer zu nennen – ist Personal Unlock. Statt das Gerät per PIN oder Fingermuster zu entsperren, sollen weitere Möglichkeiten kommen; Google zeigte das Entsperren per Stimme und einfach per in der Nähe erkannter Smartwatch.

Das Android Extension Pack soll gewisse Grafikfähigkeiten nachrüsten.

Als Vorteile der 64-Bit-Unterstützung nennt Google nicht nur die Unterstützung von mehr Hauptspeicher, sondern auch eine größere Zahl von Registern und neue Maschinenbefehle. Damit die Vorteile auch beim Nutzer ankommen, muss eine App allerdings passend für die Hardware kompiliert werden. Und genau das kommt auch: Die Runtime-Umgebung wird Google wie vermutet von Dalvik auf ART umstellen – Apps werden so bei der Installation kompiliert, was etwas Platz und Zeit kostet, aber die App dann beschleunigt.

Update 2: Android L soll eine scharfe Grenze zwischen privaten und geschäftlichen Inhalten auf dem Mobilgerät ziehen können. Unternehmen haben die Möglichkeiten Apps von Anfang an auf die Geräte zu spielen und Daten aus Ferne zu verwalten. Samsung hat mit Knox bereits eine ähnliche Sicherheitslösung entwickelt. Diese App soll nun auch für Geräte anderer Hersteller verfügbar sein. Voraussetzung ist lediglich Android 4.0 oder höher.

Update 3: Die 64-Bit-Demo lief auf dem Project Tango, einem Tablet mit Nvidias 64-bit-fähigem Tegra K1. Er ist der erste Prozessor, der das Android Extension Pack (AEP) unterstützt, eine Sammlung von APIs speziell für Spieleprogrammierer, die PC- und Konsolen-Features wie Tesselation und Compute Shaders unter Android nutzbar macht. Die Leistungsfähigkeit zeigte Google unter anderem anhand der Unreal Engine 4 – die auch auf Apples ähnliche Gaming-API Metal läuft.

Update 4: Mittlerweile sind die Android-L-Previews für Entwickler einschließlich Anleitungen zur Installation und zur Benutzung zum Download verfügbar. Pakete gibt es für Googles von LG produziertes Smartphone Nexus 5 und für das von Asus gefertigte Tablet Nexus 7. (hcz)