London: Taxifahrerverband verklagt sechs Uber-Fahrer

Der Streit um die Legalität der Mitfahr-App Uber eskaliert: Die Licensed Taxi Drivers Association hat in London eine Strafanzeige gegen sechs Uber-Fahrer eingereicht.

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Mit der Strafanzeige blockiert der Taxifahrerverband LTDA die von der Verkehrsaufsichtsbehörde Transport for London (TfL) angestrebte Klärung, berichtet Bloomberg. Die Behörde versucht derzeit, ihre Einschätzung vom obersten Zivilgericht (High Court) bestätigen zu lassen, nach der Uber als "regulated taxi service" zu betrachten und damit dem etablierten Taxigewerbe gleichgestellt sei. Dieses Verfahren wird nun unterbrochen, bis der Ende Juli am Laiengericht Westminster (Magistrate's Court) beginnende Strafprozess gegen die Uber-Fahrer abgeschlossen ist.

Der Taxifahrerverband LTDA geht direkt gegen Uber-Fahrer vor, um die gerichtlichte Klärung des Uber-Status zu verzögern.

(Bild: LTDA)

Steve McNamara, Generalsekretär der LTDA, erklärte gegenüber Bloomberg, dass der Verband den TfL-Vertretern im Zivilprozess kein Vertrauen entgegen bringe. Die TfL sei als Regulierer ungeeignet, weshalb man den Strafprozess angestrengt habe. Jo Bertram, Uber-Geschäftsführerin für Großbritannien und Irland, hält dieses Vorgehen für kurzsichtig. Dadurch werde das zivile Genehmigungsverfahren nur unnötig in die Länge gezogen. Bertram erwartet, dass sich schließlich der gesunde Menschenverstand durchsetzen werde, und sagte den sechs Uber-Fahrern jegliche Unterstützung zu.

Der Mitfahrdienst Uber und seine Konkurrenten sind nicht nur in London umstritten: Während Uber in Brüssel der Betrieb Mitte April untersagt wurde, schwebt in Berlin eine einstweilige Verfügung darüber, die wegen wirtschaftlicher Risiken derzeit nicht vollstreckt wird. (ea)