Wollt ihr die totale Überwachung?

Verschlüsselt und werdet Extremisten, denn es wird Zeit, dass wir aufhören, uns auf die dunkle Seite der Macht zu begeben.

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Von
  • Nicolai Josuttis

Verschlüsselt und werdet Extremisten, denn es wird Zeit, dass wir aufhören, uns auf die dunkle Seite der Macht zu begeben.

Laut ARD-DeutschlandTREND lässt die empfundene Bedrohung durch die Überwachung der Geheimdienste nach. Das ist keine Überraschung, denn in dieser schnelllebigen Zeit bleiben Themen, die sich auf den Alltag von Menschen nicht unmittelbar auswirken, selten im Fokus. So ist es eigentlich eher überraschend, dass das Thema immer noch aktuell ist.

Ein Grund dafür ist sicherlich, dass viele Menschen inzwischen verstanden haben, wie groß die Gefahr einer totalen Überwachung geworden ist. Jüngstes Beispiel ist die Geschichte von Sebastian Hahn, der zweite inzwischen namentlich bekannt gewordene Deutsche, der von der NSA überwacht wird, weil er das anonyme Surfen im Internet ermöglicht. Personen, die versuchen, seinen Dienst zu nutzen oder sich darüber zu informieren, werden automatisch als Extremisten eingestuft. Das passt ins Bild. Wir wissen schon jetzt, dass Personen, die E-Mails verschlüsseln, unter besonderer Beobachtung stehen.

Heißt das jetzt, dass wir besser nicht verschlüsseln? "Nein", sagte dazu Prof. Dr. Patrick Sensburg (CDU), der Vorsitzende des NSA-Untersuchungsausschuss, im ARD Morgenmagazin am 3. Juli 2014 und gibt genau die gegenteilige Empfehlung.

Also: Schicken Sie verschlüsselte E-Mails (dazu in einem späteren Blog mehr) und schauen Sie sich einfach mal Tor und Tails an. Nur indem wir alle Extremisten werden, können wir die schützen, die Privatsphäre wirklich brauchen.

Denn um es mit den letzten Worten von Frank Schirrmacher, dem unlängst verstorbenen Chefredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), zu sagen, inzwischen ist klar, dass wir auf die dunkle Seite der Macht wechseln, wenn wir die Kontrolle durch einige wenige Giganten und einige Geheimdienste weiterhin zulassen. ()