Illegale Bitcoinbörse in Frankreich ausgehoben

Für eine Bitcoinbörse ohne Lizenz schlug in Frankreich das letzte Stündchen: Die Polizei machte die Web-Plattform dicht und verhaftete drei Verdächtige.

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In Südfrankreich wurden drei Verdächtige festgenommen, die ohne Lizenz der dortigen Bankaufsicht ACPR professionellen Onlinehandel mit der virtuellen Währung Bitcoin betrieben haben sollen. Laut Bericht der schweizerischen Handelszeitung wurde ein 27-jähriger als Betreiber der Handels-Plattform verhaftet – der Vorwurf lautet unter anderem auf illegale Ausübung des Bankierberufs. Ferner nahmen die Behörden einen 36-jährigen als mutmaßlichen Komplizen sowie die Freundin des 27-jährigen in Haft.

Professioneller Bitcoin-Handel ohne Lizenz? Nicht in Frankreich.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Dabei stellten die Behörden laut Bericht auch 388 Einheiten des Kryptogelds sicher – im Wert von aktuell rund 180.000 Euro. Die Handelsplattform wurde geschlossen, Pläne des Trios für ein Bitcoin-Kasino wurden gestoppt. Wie die französische Polizei mitteilte, wurden über die Website rund 2750 Transaktionen im Wert von über einer Million Euro abgewickelt. Der 27-jährige soll laut Handelszeitung bereits wegen bandenmäßigen Betrugs vorbestraft sein.

Ein Behördensprecher erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass es sich um den ersten derartigen Einsatz europäischer Polizeikräfte gegen eine illegale Bitcoin-Börse gehandelt habe. Zudem sei es die erste Beschlagnahme von Bitcoins für die französische Polizei. Den entscheidenden Hinweis soll ein Polizist im Ruhestand gegeben haben, der nach einem Bitcoinkauf über die Börse offenbar Verdacht schöpfte und Behörden alarmierte.

Generell sind Besitz und Transaktionen von Bitcoins sind in Frankreich nichts Illegales. Die französische Aufsicht ACPR hatte aber im Januar dieses Jahres entschieden, dass professioneller Währungshandel mit dem Kryptogeld angemeldet und genehmigt werden müsse. (axk)