Studie beleuchtet Chancen und Risiken der Cloud für deutsche ISVs

Die Studie "Platform as a Service – Zukunft der deutschen Software-Industrie?" verdeutlicht, dass das Gros der deutschen Softwarehersteller erst jetzt ihr Unternehmen für das Cloud-Zeitalter einrichtet.

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Von
  • Alexander Neumann

Laut der kostenfrei zugänglichen Studie "Platform as a Service – Zukunft der deutschen Software-Industrie?" haben die meisten deutschen Softwarehersteller und ISVs (Independent Software Vendor) es bislang versäumt, die eigene Strategie für das kommende Cloud-Zeitalter anzupassen. Doch die Zeichen der Zeit sind offenbar erkannt worden. Denn mehr als jedes vierte Softwarehaus (28 %) befindet sich derzeit anscheinend in der Analyse- und Evaluierungsphase potenzieller Techniken und Plattformen.

Für die Studie zeichnen die Marktanalysten von Crisp Research verantwortlich, ihr Auftraggeber war der Anbieter von Cloud-Unternehmenssoftware Pironet NDH. Die Studie geht auf die hiesige Softwareanbieterlandschaft beim Übergang zur Entwicklung und Bereitstellung von Platform-as-a-Service-Angeboten ein. Dafür hat das Analystenhaus Manager von über 80 Softwareherstellern unterschiedlicher Größenordnungen befragt, die Anwendungen für unterschiedliche Einsatzgebiete und Wirtschaftszweige entwickeln.

Die deutsche Softwareindustrie stehe laut den Autoren der Studie vor einem tiefgreifenden Umbruch. "Die Cloud wirkt derzeit wie eine Zentrifugalkraft, die für Gewinner und Verlierer in der deutschen Software-Landschaft sorgt", so Steve Janata, Senior Analyst bei Crisp Research. "Für die Softwarehersteller besteht die Kunst jetzt darin, Cloud Computing und die notwendigen Ressourcen sukzessive neben dem bestehenden Angebot aufzubauen, um langfristig eine Co-Existenz von klassischem Softwarelizenzgeschäft sowie einer eigenen Cloud-Sparte zu etablieren." Nach der Studie erwarten mehr als die Hälfte der ISVs einen Cloud-Anteil am Neugeschäft von 60 Prozent für die kommenden Jahre.

Zwar existieren laut den Analysten bereits seit einigen Jahren die Techniken zum Aufbau einer Cloud-Anwendungslandschaft. Tatsächlich genutzt hätten deutsche Softwarehersteller und ISVs Public-Cloud-Umgebungen jedoch nur in wenigen Fällen. Gründe hierfür seien vorwiegend Datenschutzbedenken, da die meisten Umgebungen in den Rechenzentren US-amerikanischer Cloud-Anbieter betrieben werden. Deutsche Softwarehäuser ziehen jedoch mehrheitlich (68 %) PaaS in einem Hosting-Betriebsmodell vor, was mittlerweile aber Plattformen wie Red Hats OpenShift oder Microsofts Windows Azure zu leisten im Stande sind. (ane)