Raumsonde Rosetta: Spektakuläre Detailaufnahmen des Zielkometen

Die ESA hat die bislang spektakulärsten Bilder des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko veröffentlicht. Zu sehen sind auf den Bildern unter anderem Details wie einzelne Felsbrocken, Krater und steile Abhänge.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat am Mittwoch die bislang spektakulärsten Bilder des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko veröffentlicht. Zu sehen sind auf den Bildern, die zwischen dem 2. und 6. August 2014 beim Anflug auf den Kometen entstanden, Details wie einzelne Felsbrocken, Krater und steile Abhänge. Aufgenommen hat die Bilder die OSIRIS-Kamera (Optical, Spectroscopic, and Infrared Remote Imaging System) an Bord der Rosetta-Sonde. OSIRIS ist für Aufnahmen im sichtbaren Lichtspektrum bis in den Infrarot- und Ultraviolett-Bereich ausgelegt.

Zielkomet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (5 Bilder)

Detailaufnahme aus 130 Kilometer Entfernung

Detailaufnahme von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aus 130 Kilometer Entfernung. Gut zu erkennen sind einzelne Felsbrocken, Krater und steile Abhänge. Die plane Fläche in der Mitte könnte später vielleicht der Landeplatz von Philae sein.
(Bild: ESA)
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Für die Wissenschaftler der Rosetta-Mission ist das jetzt vorliegende Bildmaterial vor allem wichtig, um einen idealen Landeplatz für Philae ausfindig zu machen. Das Landemodul soll im November von Rosetta abgekoppelt werden und selbstständig zur Kometenoberfläche fliegen. Mit den insgesamt zehn wissenschaftlichen Instrumenten an Bord von Philae wollen die Wissenschaftler unter anderem nach organischen Verbindungen suchen und diese gegebenenfalls analysieren. Für das Forschungsprogramm am Kometen sind mehrere Monate vorgesehen.

Interessant wird es vor allem, wenn sich der Komet seinem sonnennächsten Punkt nähert. Dann verdampfen zu Eis kondensierte Wasserstoff-Verbindungen an der sonnenzugewandten Seite des Kometen, zusätzlich werden Unmengen an Staubteilchen mitgerissen. Dieses Phänomen, das als Koma bezeichnet wird und später als Schweif auch von der Erde aus sichtbar ist, kann bei großen Kometen Durchmesser von mehreren Millionen Kilometer erreichen. (pmz)