Auch Microsoft durchsucht Mail-Konten nach Kinderpornografie

Auf dem OneCloud-Konto eines Mannes wurde ein Foto eines jungen Mädchens gefunden. Der Mann soll zudem versucht haben, zwei illegale Fotos per E-Mail über einen Microsoft-Dienst zu verschicken.

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Von
  • dpa

Microsoft durchkämmt ebenso wie Konkurrent Google E-Mail-Konten von Nutzern automatisch nach kinderpornografischen Inhalten. Ein Tipp von Microsoft habe im US-Bundesstaat Pennsylvania dazu geführt, dass ein Verdächtiger festgenommen worden sei, berichtete der britische Fernsehsender BBC. Auf dem Konto des Mannes beim Microsoft-Speicherdienst OneDrive sei ein Foto eines jungen Mädchens gefunden worden, berichtete der Sender. Der Mann soll zudem versucht haben, zwei illegale Fotos per E-Mail über einen Microsoft-Dienst zu verschicken. Das gehe aus Gerichtsunterlagen hervor. Ein Beamter der Polizei aus Pennsylvania habe der BBC bestätigt, dass Microsoft die Untersuchung angestoßen habe.

Der Fall ist ein weiterer Hinweis für Nutzer, dass Internetunternehmen ihre E-Mails und gespeicherten Daten durchforsten. Bisher war vor allem bekannt, dass Unternehmen automatisch Spam und Schadsoftware aussortieren. Google hatte Anfang der Woche mit einem ähnlichen Fall für Aufsehen gesorgt.

[Update 7.8., 13.28 Uhr]

Microsoft setzt Software ein, um kinderpornografische Inhalte aufzuspüren, bestätigte das Unternehme gegenüber der dpa. Das sei in den Nutzungsbedingungen auch festgelegt. In den Nutzungsbedingungen von Microsoft heißt es: "Wir verwenden auch automatische Technologien, um Kinderpornografie oder missbräuchliches Verhalten aufzuspüren, das dem System, unseren Kunden oder anderen schaden könnte."

Microsoft hat die Software namens "PhotoDNA" 2009 mitentwickelt. Dieses Programm wird auch von Google und Facebook eingesetzt. Es errechnet eine Art digitalen "Fingerabdruck" aus den Lichtverhältnissen in einem Foto. So können Bilder automatisch wiedererkannt werden.

Bisher war vor allem bekannt, dass Unternehmen automatisch Spam und Schadsoftware aussortieren. Dabei setzen die Firmen die "PhotoDNA"-Technik bereits seit einer Weile ein. Facebook verwies auf einen Blogeintrag aus dem Jahr 2011, in dem das Online-Netzwerk als neuer Nutzer der Technik vorgestellt wird. Verdachtsfälle melden die Unternehmen an eine zentrale Stelle in den USA zum Schutz von Kindern vor Missbrauch. (anw)