Google: Das Internet wird von Haien angegriffen

Untersee-Glasfaserkabel werden regelmäßig von Haien angebissen. Deswegen ist Google dazu übergegangen, die eigenen Verbindungen mit Kevlar zu verkleiden.

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Von
  • Fabian A. Scherschel

Laut Google-Manager Dan Belcher werden die Unterseekabel der Firma regelmäßig von Haien angegriffen. Um die zerbrechlichen Glasstränge zu schützen, verkleidet die Firma diese routinemäßig mit Kevlar – dasselbe Material, aus dem auch kugelsichere Westen und Schutzbekleidung für Motorradfahrer hergestellt werden. Belcher hatte das Problem auf der Google Cloud Roadshow in Boston angesprochen, wahrscheinlich anlässlich der jährlichen Shark Week des Discovery Channel, die momentan läuft.

Das Phänomen von Haiangriffen auf Unterseekabel ist nicht unbekannt. Schon 1987 berichtete die New York Times von dem sogenannten "Jaws Syndrome" ("Jaws" ist der englische Titel des Films "Der weiße Hai"), damals wurden die Unterseekabel der Telefongesellschaften angeknabbert.

Warum Haie die Kabel angreifen, ist nicht geklärt. Bei alten Kupferkabeln soll das Problem nicht so häufig aufgetreten sein und es gibt Spekulationen, dass die elektromagnetischen Felder, die vom Strom in den Kabeln erzeugt werden, die Haie anlocken. Haie können mit ihrem Seitenlinienorgan elektrische Felder wahrnehmen und so den Herzschlag sowie die Muskelbewegungen und Hirnströme ihrer Opfer aufspüren.

[Update: 16.08.2014 13:48]

Der Grund dafür, dass ältere Kupferkabel seltener angegriffen wurden, mag darin liegen, dass Glasfaserkabel ein stromführenden Strang enthalten. Dieser versorgt die optischen Repeater mit Strom, was bei Kupferkabeln nicht nötig ist. (fab)