Parallella-Supercomputer: Steiniger Weg, aber nun im Ziel
Ungefähr zwei Jahre ist es her, dass der Bastel-Supercomputer erfolgreich eine Crowdfunding-Kampagne bestreiten konnte, nach einigen Verzögerungen konnte sein Hersteller vermelden, dass er nun für jeden verfügbar ist.
- Alexander Neumann
Viel später, als eigentlich geplant, ist nun der Supercomputer für Bastler Parallella im Handel verfügbar. Andrew Black, Community Manager für die Platine, beschreibt in einem Artikel, warum es so lange gedauert hat, bis der Rechner für jeden zu beziehen war und was für die Zukunft zu erwarten ist.
Als die hinter dem Projekt stehende Firma Adapteva vor knapp zwei Jahren erstmals ihre Idee einer preiswerten und offenen Entwicklungsplattform für massiv parallele Prozessoren über eine Kickstarter-Kampagne vorbrachte, mit der auch unerfahrene Programmierer arbeiten können, stieß das auf einiges Interesse. Bei der Kickstarter-Kampagne spekulierte Adapteva auf 750.000 US-Dollar, letztlich konnte die Firma rund 900.000 US-Dollar einstreichen.
Für Parallella setzte und setzt das Unternehmen auf den eigenen Epiphany-Prozessor mit einem Multicore Accelerator aus 16 bis 64 RISC-Kernen und für die Verwaltungsaufgaben auf zwei Cortex-A9-Kerne. Dazu kommen ein Gigabyte RAM, ein Slot für eine Micro-SD-Karte, zwei USB 2.0-Ports, Gigabit-LAN, einen HDMI-Anschluss und vier Steckplätze für Erweiterungen. Als Betriebssystem ist man mittlerweile bei einer Ubuntu-14.04-Distribution von Linaro gelandet, wobei es auch einen Port für Debian gibt. Außerdem haben Entwickler schon geraume Zeit Zugriff auf ein SDK inklusive GNU Toolchain, Epiphany-Treiber und Softwarebibliothek.
Dessen ungeachtet kam es dann bei der Fertigstellung und Produktion doch zu nicht unerheblichen Verzögerungen, da einige der Komponenten nicht rechtzeitig in gewünschter Zahl zu beziehen waren, das Geld nicht ausreichte, also neues beschafft werden musste, und ein aus dem Projekt ausgeschiedener Entwickler ersetzt werden musste.
Jetzt kann aber Adapteva vermelden, dass 10.000 Parallellas an die Teilnehmer der Kickstarter-Kampagne und die Erstbesteller versendet seien. Dazu ist es ab sofort möglich, eine Einheit über diverse Lieferanten zu bestellen. Allerdings hat man den ursprünglich anvisierten Preis von 99 US-Dollar anscheinend nicht halten können, so muss man zum Beispiel im eigenen Shop für die einfachste Ausführung, bei der die HDMI- und USB-Anschlüsse sowie die Erweiterungsports nicht dabei sind, derzeit 119 Dollar hinlegen. Die nächstgrößere vollwertige Desktop-Version kostet hier knapp 150 US-Dollar.. (ane)