Initiative versucht sich an Standard Markdown

Nach zwei Jahren Arbeit hat eine Gruppe aus sechs Markdown-Fans ihre Spezifikation der Markdown-Syntax samt zweier Implementierungen für Feedback freigegeben. Zusammen will man eine weniger missverständliche Beschreibung schaffen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Eine Initiative aus sechs Markdown-Enthusiasten hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine eindeutige Syntaxspezifikation, die als Standard dienen kann, für Markdown zu entwickeln. "Standard Markdown" soll zusammen mit einer Testsuite zur Verfügung gestellt werden, mit der sich künftige Implementierungen hinsichtlich der Übereinstimmung mit der Spezifikation prüfen lassen.

Eine erste Version des Spezifikationstexts ist nun zusammen mit Referenzimplementierungen in C und JavaScript verfügbar. Die Verfasser, die unter anderem an der Berkeley University, bei GitHub und Reddit tätig sind, bitten nach den letzten zwei Jahren Arbeit um Feedback. Auch eigene Implementierungen auf Grundlage des Texts sind gern gesehen. Am Ende der Bemühungen soll nach eigenen Angaben ein klarer Standard stehen, der die weitere Verbreitung von Markdown fördert und die Lesbarkeit der Dokumente auch in Zukunft sichert. Ob der Text einem offiziellen Standardisierungsgremium übergeben werden soll, ist derzeit noch nicht bekannt.

Markdown ist eine Art vereinfachte Auszeichnungssprache, die beispielsweise häufig für Readme-Dateien, etwa auf GitHub, zum Einsatz kommt und auch in vielen Wikis und Content-Management-Systemen Verwendung findet. Mit Konvertierungswerkzeugen, wie dem von Schöpfer John Gruber, lässt sich Markdown in W3C-konformes XHTML oder HTML umwandeln.

Da in der Beschreibung der Markdown-Syntax, die Gruber verfasst hat, einige Uneindeutigkeiten zu finden sind, gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Implementierungen, die entsprechend ausgezeichnete Dokumente mit einigen Unterschieden rendern. Darüber hinaus gibt es keine offizielle Testsuite und auch Grubers erster Converter weist einige Bugs auf, sodass er nicht wirklich als Spezifikationsersatz dienen kann. Standard Markdown soll diese Missstände beheben.

[Update: 04. September 2014, 15:40] John Grubers erste Reaktionen auf die Standardisierungsversuche waren auf Twitter vergleichsweise harsch. So bezeichnete er Standard Markdown vom @markdown-Account aus als weder Standard noch Markdown und wies über sein Privatkonto noch einmal darauf hin, dass @markdown ihm gehöre.

Zunächst tauchte auf dem Twitter-Account von Markdown eine Reaktion auf "Standard Markdown" auf.

(Bild: Twitter )

Um keine Zweifel daran zu lassen, von wem der erste Kommentar kam, stellte Gruber es auf seinem privaten Account noch einmal klar.

(Bild: Twitter )

(jul)