IFA

Sony: 4K-Projektor-Standheizung für 50.000 Dollar

Sony zeigt auf der IFA neben dem eher konventionellen 4K-Projektor VPL-VW300ES auch einen Ultrakurzdistanz-Beamer, der als Standheizung oder Sitzbank durchgeht. Der kuriose Projektor mit Laser-Lichtquelle und Soundsystem kostet 50.000 Dollar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 51 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Praktisch ist Sonys 4K-Ultrakurzdistanzprojektor definitiv: Man stellt einfach einen Kasten vor eine weiße Wand – schon hat man ein 4K-Projektionsbild mit einer Diagonale von 147 Zoll (3,73 Meter); inklusive Sound-System. Obwohl das Kurzdistanzprojektor-Gehäuse um die zwei Meter lang ist, kann man es relativ unauffällig platzieren: Es wirkt wie eine Sitzheizung oder Bank.

Der Kurzdistanzbeamer arbeitet mit einer Laser-Lichtquelle und Sonys hauseigenener LCoS-Technik SXRD. In der Lichtquelle steckt eine blaue Laserdiode, die mit Hilfe von Leuchtkörpern weißes Licht in die drei LCoS-Chips schickt. Den Lichtstrom gibt der Hersteller nicht an, das Bild wirkte aber bei der Vorführung ins Sonys Demo-Wohnzimmer ausreichend hell.

Alles andere wäre aber auch seltsam, schließlich verlangen die Japaner happige 50.000 US-Dollar für das Gerät. In den USA soll der Kurzdistanzprojektor mit der Typbezeichnung LSPX-W1S bereits in den den nächsten Wochen erhältlich sein, in Europa ist der Marktstart für nächstes Jahr geplant. Über den hierzulande fälligen Preis ist noch nichts bekannt.

Sonys neue Projektoren (8 Bilder)

Sonys neuer 4K-Kurzdistanz-Projektor ist zwar groß, lässt sich aber dennoch recht unauffällig im Wohnzimmer platzieren.

Der Kurzdistanzprojektor ist das erste konkrete Produkt aus Sonys "Life Space UX"-Zukunftskonzept, das der Hersteller auf seinem IFA-Messestand demonstriert. In einer Demo-Wohnung kann man sich anschauen, wie Sony sich die Zukunft vorstellt: Während der 4K-Kurzdistanzbeamer für das Hauptbild der Wohnung zuständig ist, produzieren diverse Kleinst-Beamer Bilder auf Küchentisch, Kühlschrank, Badezimmerwand und Schlafzimmerdecke.

Nett: Mit dem Smartphone geschossene Fotos tauchen direkt auf der virtuellen Kühlschrank-Pinnwand auf und Urlaubsfotos lassen sich auf dem Küchentisch per Fingerwisch verschieben. Möglich machen es Sensoren an der Decke. Ob aus den Demo-Geräten irgendwann einmal echte Produkte werden, sagte Sony nicht.

Neben seinen Zukunftsvision-Beamern hat Sony auch einen neuen konventionellen Projektor im Programm. Mit seiner 4K-Auflösung hat der VPL-VW300ES dennoch ein Alleinstellungsmerkmal. Er soll 7000 Euro kosten und ist damit satte 3000 Euro billiger als der bislang preisgünstigste 4K-Heimkinobeamer VPL-VW500ES. Dank LCoS-Technik gelingt den Projektoren ein extrem sattes Schwarz, das der teurere VW500ES zusätzlich mit einer automatischen Iris-Blende verbessern kann. Diese Blende fehlt dem 300ES, der native Kontrast soll jedoch identisch sein wie beim teureren Gerät – eine konkrete Zahl gibt Sony allerdings nicht an. Außerdem wurde die Auto-Kalibrierungsfunktion des VW500ES wegrationalisiert, der Speicher für die Position des motorisierten Objektivs gestrichen und eine etwas schwächere Lampe installiert: Statt 1700 Lumen schreibt Sony beim VW300ES einen Lichtstrom von 1500 Lumen ins Datenblatt. Das Gerät soll im Oktober in den Handel kommen. (jkj)