Amazons neuer E-Book-Reader Kindle Voyage: Evolution statt Revolution

Amazon hat den Vorverkauf von zwei neuen E-Book-Readern der Kindle-Reihe begonnen. Der Kindle Voyage bietet dabei eine neue Technik zum Umblättern, der neue Kindle dagegen bringt den Touchscreen in das untere Preissegment.

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Der Online-Händler Amazon hat mit dem Kindle Voyage und dem neuen Kindle zwei überarbeitete E-Ink-Reader vorgestellt. Beide Geräte liefern nichts Revolutionäres, stellen aber Weiterentwicklungen der vorigen Geräte dar. Während der Kindle Voyage für mindestens 190 Euro in der oberen Preisklasse angesiedelt ist, kostet der Kindle gerade einmal 60 Euro. Durch den Umbau des eigenen Angebots verkauft Amazon damit nun drei verschiedene Kindle-Reader: Der Paperwhite ist weiterhin im Angebot, der Preis der günstigsten Version wurde aber gleichzeitig um 20 Euro auf 110 Euro gesenkt.

Der Kindle Voyage

(Bild: Amazon)

Den Kindle Voyage preist Amazon als den schlankesten Kindle aller Zeiten an. Er ist 7,6 Millimeter tief und wiegt 180 Gramm, weniger als der Paperwhite und der neue Kindle. Die auffälligste Neuerung ist sicher die damit eingeführte Umblätterfunktion PagePress. Nachdem auf den ersten Kindle noch über Tasten weitergeblättert wurde, ging das bei den Touchscreen-Geräten bald nur noch über einen Tipp oder Wischen auf dem Display. Mit PagePress sollen sich nun die Seiten wechseln lassen, indem man einen leichten Druck auf den Rahmen ausübt. Dabei bekomme man sogar haptisches Feedback. Wie stark man drücken muss, lasse sich regulieren.

Genau wie die anderen beiden Reader hat auch der Kindle Voyage ein 6-Zoll-Display (rund 15 Zentimeter), zeigt darauf aber deutlich mehr Pixel an. Amazon setzt bei dem beleuchteten Bildschirm (der sich selbstständig dem Umgebungslicht anpassen soll) auf die neue Carta-Technik von E-Ink und erreicht damit eine Pixeldichte von 300 ppi. Auch der Speicher ist größer und liegt nun bei 4 Gigabyte. Den Voyage gibt es bei Amazon als Version, die nur über WLAN ins Internet kommt (190 Euro) und – wie von Amazon bekannt – als Version mit WLAN plus kostenlosem UMTS-Zugang (250 Euro). Sie können jetzt vorbestellt werden, erscheinen sollen sie am 4. November.

Der neue Kindle

(Bild: Amazon)

Auch der neue Kindle hat ein Carta-Display, das kommt aber lediglich auf 167 ppi und ist nicht beleuchtet. Da er auch einen Touchscreen hat, können nun alle Kindle, die Amazon anbietet, direkt über den Bildschirm gesteuert werden. Mit 190 Gramm wiegt er nur unwesentlich mehr als der große Bruder, hat aber mit 4 Gigabyte genauso viel Speicher. Der günstigste Preis des Kindle von 60 Euro ist werbefinanziert. Das heißt, wenn er ausgeschaltet ist, werden auf dem Bildschirm Angebote angezeigt. Das gleiche passiert im unteren Bereich des Startbildschirms. Ein Kindle ohne diese Werbung kostet 80 Euro. Beide Versionen sollen am 2. Oktober erscheinen.

Wie von den Kindle-Readern gewohnt, öffnen auch die neuen Geräte problemlos Amazons Leseformate (AZW3, AZW und Mobi). Andere Dateien können umgewandelt werden, solange dies nicht durch einen harten Kopierschutz unterbunden wird. Dank der stromsparenden E-Ink-Technik dürften die neuen Geräte wieder wochenlang ohne Nachladen aushalten. (mho)