Paypal experimentiert mit Bitcoinakzeptanz

Lange wurde darüber spekuliert, nun wagt Paypal den vorsichtigen Schritt ins kalte Wasser: Über eine neue Partnerschaft mit Bitcoin-Bezahldienstleistern will der Bezahlriese Händlern Bitcoinakzeptanz ermöglichen.

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Paypal will Händlern nun auch die Akzeptanz der Kryptowährung Bitcoin ermöglichen. Laut Mitteilung arbeitet die eBay-Tochter dafür mit den spezialisierten Bezahldiensten Bitpay, Coinbase und GoCoin zusammen. Zunächst soll der Service in Nordamerika verfügbar sein und sich auf Händler beschränken, die digitale Güter anbieten. Diese können dann über den Paypal Payments Hub neben den normalen Zahlkanälen auch Bitcoinzahlungen annehmen.

Paypal will sich langsam an die Nutzung der Kryptowährung herantasten.

(Bild: dpa, PayPal)

Generell wolle Paypal seinen Händlerkunden damit mehr Freiheit und Flexibilität ermöglichen, heißt es in der Mitteilung. Dabei betont das Unternehmen, dass noch nicht die Rede von einer vollständigen Implementierung von Bitcoin in die Paypal-Dienste sein kann. Es wolle sich langsam herantasten und den Erfolg des Experiments abwarten. Die drei Partner-Dienstleister seien nicht nur als führende Unternehmen ausgewählt worden, sondern auch weil sie Know-Your-Customer-Prüfungen und Kundenschutz implementiert hätten.

Generell bieten die drei Unternehmen Händlern auch unabhängig von der Partnerschaft die komplette Abwicklung der Bitcoin-Akzeptanz an. Dabei können sich Händler die empfangenen Coins gleich in normale Währungen tauschen lassen, so dass letztlich nur Euro, Dollar & Co. auf ihrem Konto landen und kein Kursrisiko entsteht. Auch wenn Paypal in der Mitteilung nur von Bitcoinzahlungen spricht, könnte die Partnerschaft mit GoCoin Paypals Händlerkunden künftig ebenso die Nutzung anderer Kryptowährungen ermöglichen – der Dienstleister wickelt laut eigenen Angaben auch Zahlungen in Dogecoin und Litecoin ab.

Erst vor wenigen Wochen hatte die Paypal-Tochter Braintree bekannt gegeben, über eine Partnerschaft mit Coinbase Bitcoinakzeptanz zu ermöglichen. Die Nachricht sorgte für breite Spekulationen, ob die Mutter sich bald auch ans Kryptogeld wagt – nun ist die Bestätigung da. Der Trend zur Annahme von Bitcoin in den USA – etwa beim Computerhersteller Dell oder der Reiseplattform Expedia – dürfte durch Paypals Schritt noch weiter an Schwung gewinnen.

Prinzipiell ist für Bitcoinzahlungen aber gar kein zwischengeschalteter Dienstleister nötig. Um Zahlungen zu empfangen und zu senden, braucht ein Nutzer lediglich eine Walletanwendung wie etwa Multibit auf seinem Desktop-Rechner oder eine App fürs Mobilgerät. Alle Transaktionen werden über das dezentrale Bitcoinnetzwerk abgewickelt und im öffentlich einsehbaren Zahlungsverzeichnis Blockchain eingetragen.

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(axk)