Putin kündigt Internet-Überwachung an: "Aber keine totale Kontrolle"
"Die Zahl von Attacken auf russische IT-Ressourcen ist extrem gewachsen", sagt Vladimir Putin. Deshalb müsse es schärfere Netzüberwachung in Russland geben.
Präsident Wladimir Putin hat eine stärkere Überwachung des Internets in Russland "zum Schutz der nationalen Sicherheit" angekündigt. "Die Zahl von Attacken auf russische IT-Ressourcen ist extrem gewachsen", sagte er am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge bei Beratungen in Moskau. Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew sprach von mehr als 57 Millionen Hackerangriffen seit Jahresbeginn.
"Der Verlust vertraulicher Informationen muss ausgeschlossen werden", sagte Putin. Hacker müssten mit empfindlichen Strafen rechnen, zudem lasse die russische Führung Webseiten sperren, die Extremismus und Gewalt propagierten. Eine "völlige Zensur" finde aber nicht statt, betonte Putin. "Wir haben nicht vor, den Internetzugang einzuschränken und das Netz unter totale Kontrolle zu stellen oder zu verstaatlichen. Dies wird nicht einmal erwogen", sagte der Präsident.
In Russland gelten zahlreiche Einschränkungen für das Internet. So müssen sich etwa Blogger ab einer bestimmten Leserzahl bei der Medienaufsicht registrieren lassen und Internet-Provider sind zu sechsmonatiger Vorratsdatenspeicherung verpflichtet. (axk)