Displays aus dem Laserdrucker

An der Universität des Saarlands hat eine Gruppe von Wissenschaftlern eine Methode entwickelt, mit der man Displays auf flexible Materialien drucken kann. Die Herstellung von Displays sei hiermit künftig im Hobbykeller möglich, so die Forscher.

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Von
  • Elke Schick

Wissenschaftler an der Universität des Saarlandes haben eine Methode entwickelt, mit der man Displays auf flexible Materialien drucken kann. Die PrintScreen genannte Methode soll eine günstige und schnelle Herstellung von individualisierten Displays in niedrigen Stückzahlen in Laboren, im Print Shop oder Zuhause ermöglichen. In einem online verfügbaren Artikel zu ihrer Forschung erläutern sie, wie man segmentierte und passive Matrix-Displays in Grautönen oder vielfarbig auf eine Reihe von flexiblen und festen Materialien wie Pet-Film, Papier, Leder, Metall, Stein und Holz drucken kann. Außerdem haben sie berührungsempfindliche Displays entwickelt.

Die vier Schichten der druckbaren Displays: Phosphor und eine Trägerschicht zwischen elektronisch leitfähigen Materialien.

(Bild: Universität Saarland)

"PrintScreen" macht die digitale Herstellung von flexiblen Displays als Einzelstücke möglich, so Simon Olberding, Jürgen Steimle und Michael Wessely vom Max-Planck-Institut für Informatik. Das Verfahren beruht auf "thin-film electroluminescence" (TFEL): Auf ein Material wie zum Beispiel Stoff werden vier verschiedene Schichten aufgedruckt, die zusammen Displays mit unterschiedlichen Funktionen bilden.

Das Forscherteam sieht eine nützlich Anwendungen zum Beispiel in Displays, die aufleuchten, wenn man eine Nachricht erhalten hat.

(Bild: Universität Saarland)

Gedruckte Elektrolumineszenz-Displays geben aktiv Licht ab. Das TFEL-Display besteht in diesem Fall aus zwei übereinander liegenden Elektroden, die als Kondensator fungieren. Innerhalb des Kondensators wiederum befindet sich eine Schicht aus einem Leuchtstoff und ein Dielektrikum. Wenn eine Wechselspannung von mehreren hundert Volt angelegt wird, gibt der Leuchtstoff Photonen ab – es beginnt zu lumineszieren.

Für Endanwender wollen die Wissenschaftler zwei Methoden für die Herstellung der Displays anbieten: ein qualitativ hochwertiges Verfahren und ein schnelle Herstellungsmethode. Bei beiden Methoden wird ein digitales Design in ein Display umgesetzt. Beim hochwertigen Verfahren werden alle vier Schichten auf ein Material der Wahl aufgetragen, bei der schnellen Methode druckt man mit einem Inkjet-Drucker lediglich die vierte Schicht auf ein vorbereitetes Papier. Wann diese Produkte auf den Markt kommen sollen, ist bisher noch nicht bekannt.

(esk)