Anwendungs-Container: Microsoft will Docker für Windows entwickeln

Microsoft hat die Wichtigkeit von Docker erkannt und wird die Container-Verpackungstechnik in Zusammenarbeit mit deren Entwicklern künftig auf seinen Plattformen unterstützen.

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Von
  • Alexander Neumann

Docker, eine der derzeit "heißesten" Techniken der Informationstechnologie, ist unter Windows nicht nutzbar. Damit sich das ändert, sind Microsoft und Docker Inc, das Unternehmen hinter der Linux-Container-Verpackungstechnik, eine Partnerschaft eingegangen.

Mit Docker lassen sich Anwendungen samt ihrer Abhängigkeiten in Container verpacken, in denen sie sich später leicht weitergeben und ausführen lassen. Im Vergleich zu virtuellen Maschinen sind die Docker-Container sparsamer im Umgang mit Ressourcen und können schneller starten. Allerdings ist zu Anfang der Konfigurationsaufwand erheblich höher – doch auch hierfür gibt es mittlerweile Techniken wie das von Google initiierte Kubernetes, welches Microsoft seit kurzem über die eigene Cloud-Plattform Azure unterstützt. Genauso lässt sich Docker schon etwas länger unter Azure verwenden.

Im Zuge der Partnerschaft mit Docker Inc. will der Microsoft laut seinem Cloud-Chef Scott Guthrie die Docker Engine für das nächste Release des Windows Server vorbereiten. Geplant ist, dass sich mit dieser neben .NET- unter anderem auch Node.js-, Java- und C++-Anwendungen innerhalb spezieller isolierter Container betreiben lassen. Außerdem sollen Entwickler mit Docker gebaute verteilte Applikationen erstellen können, die sowohl Linux- als auch Windows-Server-Images nutzen.

Windows-Anwender sollen Docker gleichermaßen wie Linux-Nutzer verwenden können.

(Bild: MS Open Technologies )

Damit nicht genug, werden die Docker-Container-Images für Windows Server in Docker Hub verfügbar gemacht werden. Die Sammelstelle für Docker-Images wird zudem in Microsofts Azure Gallery und das Azure Management Portal des Unternehmens integriert, wodurch es Azure-Nutzern einfach möglich sein soll, Linux- und Windows-basierte Docker-Images in der Cloud-Umgebung zu nutzen.

Darüber hinaus wird man wohl daran arbeiten, den Docker-Client als natives Windows-Programm anzubieten. Entwickler und Administratoren sollen demnach die gleiche Standard-Docker-Oberfläche verwenden können, um ihre Docker-Anwendungen unter Linux- und Windows-Umgebungen aufzusetzen und zu verwalten, wie es sie bislang für Linux gibt.

Schließlich hat Microsoft vor, die sogenannten Open Orchestration APIs von Docker mit Codespenden zu unterstützen. Die Programmierschnittstellen tragen dazu bei, Multi-Container-Anwendungen zu erstellen, die sich in unterschiedliche Datenzentren oder Cloud-Umgebungen deployen lassen. Ziel ist es, dass Entwickler oder Administratoren mit dem Kommandozeilen-Werkzeug von Docker entweder Linux- oder Windows-Server-basierte Docker-Applikationen in Microsoft Azure starten können.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)