ARD und ZDF sollen Online-Angebot für Jugendliche entwickeln

Die Bundesländer haben die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF aufgefordert, ein Onlineangebot für Jugendliche im Internet einzurichten. Im Gegenzug sollen ARD EinsPlus und ZDF Kultur geschlossen werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 274 Kommentare lesen
ARD-App

(Bild: dpa, Kay Nietfeld)

Lesezeit: 1 Min.

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer beauftragen ARD und ZDF damit, im Internet ein Angebot einzurichten, das sich explizit an Jugendliche richtet. Das teilten Dietmar Woidke (Brandenburg) und Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz) am Freitag in Potsdam mit. Im Gegenzug sollten demnach die Spartenkanäle EinsPlus von ARD und ZDF Kultur eingestellt werden. Dreyer wies explizit darauf hin, dass das Angebot vom Internet her gedacht und keine Ergänzung zu einem Fernsehsender werden solle. Die jährlichen Kosten für das neue Angebot werden auf 45 Millionen Euro begrenzt.

Bislang gibt es Angebote für Kinder und Erwachsene, Jugendliche blieben eher außen vor.

(Bild: ARD)

Ursprünglich war erwartet worden, dass der ARD-Digitalkanal EinsFestival eingestellt werden soll und im Gegenzug ein Sender für 14- bis 29-Jährige entstehen sollte. Weil sich die Nutzungsgewohnheiten der Jungen geändert hätten, habe man sich aber stattdessen für das Internet als Medium entschieden, erklärte Dreyer.

Das Portal solle ein vollständiges Onlineangebot umfassen und etwa mit den Radiosendern verknüpft werden. Das heißt, es werde Streaming von Bild und Ton sowie Liveübertragungen geben, führte Dreyer aus. Außerdem sollen Foren eingerichtet werden. Im Gegensatz zu anderen öffentlich-rechtlichen Angeboten im Netz werde es keinen 3-Stufen-Test geben und Inhalte würden nicht nach sieben tagen depubliziert. ZDF-Intendant Thomas Bellut hat die Aufforderung bereits begrüßt und erklärt, er sehe es als Ansporn, "noch mehr Angebote für junge Zuschauer zu machen".

(mho)