IT-Gipfel: Merkel fordert einheitlichen Datenschutz in Europa

Die Bundesregierung berät in Hamburg mit Vertretern der IT-Branche über Chancen und Probleme des digitalen Wandels. Vorab beantwortete Kanzlerin Merkel die Fragen eines Bloggers. Verkehrsminister Dobrindt hofft auf ein "digitales Wirtschaftswunder".

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Von
  • dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sechs Bundesminister und hochrangige Vertreter der IT-Branche debattieren auf dem 8. Nationalen IT-Gipfel am heutigen Dienstag über die Herausforderungen der Digitalisierung. In der Handelskammer Hamburg steht neben wirtschaftlichen Fragen auch das Thema Datensicherheit auf der Agenda. Merkel mahnte vor der Veranstaltung an, Europa müsse ein einheitlicher digitaler Raum werden.

Merkel im Gespräch mit Markus Petrykowski

(Bild: bundeskanzlerin.de )

Die Arbeit an einer Datenschutzverordnung für Europa sei darum außerordentlich wichtig. "Das ermöglicht dann natürlich auch Anbietern von Produkten, den gesamten europäischen Raum in den Blick zu nehmen – das sind immerhin 500 Millionen potenzielle Kunden", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Podcast im Gespräch mit dem 22 Jahre alten Blogger Markus Petrykowski. "Wenn man es geschickt macht, entstehen aus jedem neuen Internetprodukt auch wieder neue Arbeitsplätze." In Deutschland sollten daher bessere Rahmenbedingungen für Start-Ups geschaffen werden.

Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) forderte, sich stärker darauf zu konzentrieren, Programmierkenntnisse zu vermitteln. "Programmieren ist weltweit zu einer bedeutenden Sprache geworden, die Deutschland als Hightech-Standort noch stärker in der Ausbildung berücksichtigen muss", sagte Wanka dem Hamburger Abendblatt. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) peilte in derselben Zeitung ein "digitales Wirtschaftswunder" an. "Der Zugang zum Internet wird über unseren Erfolg im globalen Wettkampf um die neuen Märkte entscheiden", sagte Dobrindt.

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) betonte, die Gastgeberstadt sei ein Vorreiter bei der Digitalisierung. "Hamburg ist innovationsfreudig, die hiesigen Unternehmen und ihre Beschäftigten gestalten die digitale Transformation", sagte Scholz.

Am Montag hatte der IT-Verband Bitkom mitgeteilt, dass bis zum Ende dieses Jahres 953.000 Menschen in Deutschland in der IT-Branche arbeiten werden. Das seien 1,1 Prozent mehr als Ende 2013. 2010 arbeiteten noch 865.600 Menschen in dem Bereich. (anw)