Twitter verspricht Login ohne Passwort

Durch einen von Twitter entwickelten Dienst namens Digits soll man sich bald ohne Passwort bei Apps und Webdiensten anmelden können. Entwickler sollen ihn leicht integrieren können.

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Von
  • Ronald Eikenberg
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Twitter hat auf seiner Entwicklerkonferenz Flight in San Franciso ein Login-Verfahren vorgestellt, das ohne Passwörter auskommt. Bei der Registrierung ist nicht mal die Angabe einer Mail-Adresse nötig. Das Digits getaufte Verfahren funktioniert denkbar einfach: Statt der Mail-Adresse muss der Nutzer seine Handynummer angeben. Bei jedem Login schickt der Dienst per SMS einen einmalig gültigen Login-Code an diese Rufnummer, den der Nutzer anschließend eingeben muss.

Registrierung ohne Passwort-Frust: Im einfachsten Fall genügt es, die Handynummer und den per SMS zugestellten Bestätigungscode einzugeben.

(Bild: Twitter)

Das Prinzip erinnert an die Zweifaktor-Authentifizierung (2FA) per SMS, die viele Dienste – darunter auch Twitter – bereits seit längerer Zeit anbieten. Bei der 2FA ist der SMS-Code allerdings eine zusätzliche Schutzschicht neben dem Passwort, während bei Digits das Passwort wegfällt. Damit sich nicht jeder, der kurzzeitig Zugriff auf das Handy hat, in die mit Digit verknüpfen Accounts einloggen kann, sollte man den Zugriff auf das Gerät besser mit einem Passcode schützen und es zudem so konfigurieren, dass es im gesperrten Zustand nicht die eingehenden SMS-Nachrichten anzeigt.

Mit Fabric können Entwickler die von Twitter angebotenen SDKs leicht installieren und auf dem aktuellen Stand halten.

(Bild: Twitter)

Twitter will Digits auch App-Entwicklern zugänglich machen. Die entsprechende Dokumentation für die Anbindung an Android- und iOS-Apps ist bereits online. Daraus geht hervor, dass Digits den Entwicklern nicht nur die einzigartige Benutzer-ID des Nutzers und ein oAuth-Token liefert, sondern auch dessen verifizierte Telefonnummer. Während Digits zunächst auf die Nutzung mit Smartphone- und Tablet-Apps ausgelegt ist, soll es sich künftig auch zur Authentifizierung gegenüber Websites eigenen. Laut The Verge soll Digits kostenlos für Nutzer und Entwickler werden. Die für den SMS-Versand anfallenden Kosten übernimmt Twitter.

Das Unternehmen hat in San Franciso zudem eine Mobile-Plattform namens Fabric angekündigt, mit dem Entwickler SDKs für Twitter-Dienste wie Digits, Crashlytics, MoPub und auch das Twitter-SDK komfortabel nutzen können sollen. Fabric klinkt sich in die Entwicklungsumgebungen Xcode, Android Studio, Eclipse und IntelliJ ein. Digits und Fabric sind derzeit noch nicht öffentlich zugänglich. Interessierte Entwickler können sich lediglich auf eine Warteliste setzen lassen. (rei)