Mit künstlicher Intelligenz alte Handschriften entziffern

Historische Dokumente und Schriften zu digitalisieren allein reicht nicht. Man muss sie im Rahmen von Forschungsvorhaben auch durchsuchen und objektiv auswerten können. Effektive Verfahren dafür zu entwickeln, ist Ziel des Projekt "Diptychon".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Kersten Auel

Die Transkription und der Vergleich mittelalterlicher Handschriften ist Ziel des Projekts "Diptychon", das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt um zwei weitere Jahre verlängert hat. Die Software, die mit Methoden der künstlichen Intelligenz arbeitet, vergleicht Buchstaben und Wörter und visualisiert den Grad ihrer Übereinstimmung. Damit sollen Historiker unter anderem sicher erkennen können, ob eine Urkunde von einem oder mehreren Schreibern verfasst wurde. Bisher unterliegt ein solcher Handschriftenvergleich der subjektiven Einschätzung einzelner Personen.

Diptychon ist ein Gemeinschaftsprojekt des Technogie-Zentrums Informatik und Informationstechnik der Universität Bremen (TZI) und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. In einem ersten Schritt haben die Wissenschaftler in den letzten drei Jahren bereits mit Verfahren der Bildverarbeitung die visuelle Qualität der Dokumentbilder verbessert. Jetzt ist das Ziel, Handschriften exakt vergleichen zu können. Dabei soll unter anderem eine Suchfunktion helfen, die die Transkription historischer Dokumente mit einigen tausend Zeichen pro Seite erleichtert. (ka)