New York baut Telefonzellen zu WLAN-Hotspots um

Die Telefonzelle hat in New York bald ausgedient. Bürgermeister Bill de Blasio will sie in WLAN-Hotspots umwandeln. Sie sollen Touristen und Einwohner kostenlosen und schnellen Zugang ins Netz bieten. Ein ähnliches Projekt verfolgt Hamburg.

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WLAN-Hotspot
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Von
  • dpa

New York will seine in die Jahre gekommenen Telefonzellen durch tausende kostenfreie WLAN-Stationen ersetzen. "New Yorker und Besucher werden dort absolut kostenlos ihre Smartphones, Tablets oder andere WLAN-fähige Geräte nutzen können", teilte die für IT und Telekommunikation in der Stadt zuständige Behörde mit. Auch Inlandsgespräche, Zugang zu Serviceleistungen der Stadt und eine Ladestation für mobile Geräte sollen die neuen WLAN-Hotspots, die ab Anfang kommenden Jahres in der Metropole entstehen sollen, bieten.

Jede Station soll in einem Radius von bis zu 60 Metern die Verbindung zum Netz für bis zu 250 Geräte aufbauen. Die Kosten für den Aufbau der rund 10.000 Stationen dürften sich nach Schätzungen der Stadt auf knapp 200 Millionen Dollar belaufen. Über den Verkauf digitaler Werbeplätze erhofft sich New York allerdings in den ersten 12 Monate Einnahmen von 500 Millionen Dollar.

Der Ausbau von Breitbandzugängen sei das wichtigste was New York brauche, um eine "faire und gerechte Stadt" zu sein, sagte Bürgermeister Bill de Blasio der New York Times. "Das könnte uns helfen, den digitalen Graben weiter zu schließen", sagte de Blasios Beraterin Maya Wiley. Speziell Latinos und Afroamerikaner mit geringem Einkommen seien für den Zugang zum Internet überproportional auf ihre Handys angewiesen.

In Deutschland will Hamburg zum Vorreiter beim Aufbau von kostenlosen WLAN-Stationen werden. Spätestens ab 2016 will der Senat in Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen in der Innenstadt einen flächendeckenden drahtlosen Internet-Zugang bieten. Pforzheim in Baden-Württemberg bietet allerdings schon seit einem Jahr Touristen und seinen rund 100.000 Einwohnern im gesamten Innenstadtgebiet einen kostenlosen Netzzugang. Getragen wird das Projekt von neun Firmen. Adressaten sind vor allem ausländische Touristen und Studenten. In Berlin dagegen kommen die Pläne für ein stadtweites WLAN nicht so recht vom Fleck. (jk)