US-Justizministerium vs. Apple: iPhone-Verschlüsselung könnte "ein Kind töten"

Ein hoher Regierungsvertreter soll gegenüber Apple-Managern gesagt haben, dass deren Entscheidung, iOS-Geräte künftig stärker abzusichern, bald Menschenleben kosten könne.

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iPhone 6 und 6 Plus: "Killer" dank Verschlüsselung?

(Bild: dpa, Vincent Jannink)

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Im Streit zwischen den amerikanischen Behörden und Google und Apple um die Frage, ob deren Smartphones und Tablets Hintertüren haben sollten, wurde die nächste Erregungsstufe gezündet. Wie das Wall Street Journal meldet, hat der zweithöchste Beamte im US-Justizministerium gegenüber Apple-Managern gesagt, dass die neuen Verschlüsselungstechniken im iPhone zu einer Tragödie führen könnte.

"Ein Kind wird sterben", soll der Mitarbeiter bei dem Gespräch betont haben, das bereits im vergangenen Monat geführt wurde. Der Grund: Die Polizei könne künftig nicht mehr wie bisher das Telefon von Verdächtigen durchkämmen.

Apple hatte bereits im September angekündigt, dass man mit der Einführung von iOS 8 Behörden nicht mehr helfen könne, die Verschlüsselung der Geräte zu knacken – solange diese durch Passwörter gesichert seien. Danach hatte es massive Kritik durch US-Regierungsstellen gegeben. So sagte Justizminister Eric Holder, die Technik ermutige "Kriminelle in hohem Maße". Google hatte ebenfalls angekündigt, sein neues Android-Betriebssystem Lollipop zu härten.

Das Gespräch zwischen Apple und den Behörden soll laut Wall Street Journal zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Apple-Manager hätten gesagt, das "Totes-Kind-Statement" sei "aufwieglerisch". Behörden könnte zudem die notwendigen Informationen auch von anderen Unternehmen, etwa Mobilfunkanbietern, beziehen. Zusätzlich stünden Backups auf Rechnern oder Daten anderer Telefone für Ermittlungen bereit. (bsc)