Ninjhax: Nintendo 3DS nach drei Jahren geknackt

Über den QR-Code-Scanner des Spiels Cubic Ninja lässt sich die Systemsoftware von Nintendos 3DS austricksen. Das plötzliche Interesse am Spiel lässt die Preise auf Ebay und Amazon stark steigen.

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Ninjhax: Nintendo 3DS nach drei Jahren geknackt
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Anders als Sonys Handheld-Konsole PlayStation Vita konnte sich Nintendos 3DS seit seiner Erstveröffentlichung vor drei Jahren erfolgreich gegen Hackingversuche behaupten. Dem Szenemitglied "Smealum" ist es nun jedoch gelungen, eine Schwachstelle im Betriebssystem auszunutzen, um nicht offiziell zugelassenen Code zu starten.

Möglich wird die Nutzung von Homebrew-Anwendungen durch einen Fehler im QR-Code-Reader des Spiels Cubic Ninja. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine physische Version des Spiels oder eine Download-Fassung aus dem eShop verwendet wird. Letztere wurde jedoch nur in Japan angeboten und mittlerweile von Nintendo aus dem Online-Shop entfernt.

Der von seinem Macher Ninjhax getaufte Exploit kann auf allen 3DS-Modellen ausgenutzt werden. Nintendo hat mit dem klassischen 3DS, dem 3DS XL und dem 2DS unterschiedliche Ausführungen im Angebot. Die
Neuauflagen New 3DS und News 3DS XL sind bislang nur in Japan, Australien und Neuseeland erhältlich.

Die Ausnutzung eines Softwarefehlers erlaubt die Installation eines 3DS Homebrew Launchers, über den sich wiederum Emulatoren und von Hobbyentwicklern erstellte Programme nutzen lassen. Die Verwendung von
illegal kopierten DS- und 3DS-Spielen ist über den Exploit hingegen nicht möglich.

Zur Installation müssen mehrere Dateien auf einer SD-Karte platziert werden. Danach wird ein QR-Code
über mit Cubic Ninja eingescannt, was wiederum den Start des 3DS Homebrew Launchers ermöglicht.

Das große Interesse an Cubic Ninja lässt die Preise deutlich anziehen. Die günstigsten Gebrauchtausgaben des Spiels werden auf Amazon für knapp 70 Euro angeboten. Die Version des Spiels muss zum eigenen 3DS passen: Ein europäisches Spiel lässt sich nur auf einem europäischen Handheld nutzen.

Es ist davon auszugehen, dass Nintendo die Systemsoftware des 3DS bald aktualisieren wird, um den Exploit künftig zu verhindern. Darüber hinaus sollten Interessierte daran denken, dass eine Nutzung von Ninjhax
zu einem Verlust der 3DS-Garantie führen dürfte. (ck)