Blizzard feiert zehn Jahre World of Warcraft

World of Warcraft feiert in dieser Woche sein zehnjähriges Jubiläum. Das MMORPG blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

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Blizzard feiert zehn Jahre World of Warcraft

Die aktuelle Erweiterung Warlords of Draenor hebt die Levelbegrenzung von World of Warcraft auf 100 an.

(Bild: Blizzard)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Denise Bergert
Inhaltsverzeichnis

Am 2. September 2001 kündigt Blizzard mit World of Warcraft (WoW) das bislang erfolgreichste MMORPG (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game) aller Zeiten an. Während Spieler in Nordamerika, Australien und Neuseeland bereits im November 2004 nach Azeroth aufbrechen konnten, startete WoW hierzulande erst am 11. Februar 2005. Das höchste Level, das im Spiel erreicht werden kann, lag damals noch bei 60. Mit regelmäßigen Patches steigt nicht nur der Level-Cap, sondern auch die Vielfalt der spielbaren Rassen, Klassen und Berufe.

2007 veröffentlichte Blizzard mit The Burning Crusade die erste große Erweiterung für World of Warcraft. 2008 folgen Wrath of the Lich King und 2010 Cataclysm. Zwei Jahre später reichte der Entwickler Mists of Pandaria nach. Die mittlerweile fünfte Erweiterung trägt den Namen Warlords of Draenor und ist seit 13. November 2014 erhältlich. Mit jeweils 3,3 Millionen verkauften Einheiten innerhalb von 24 Stunden nach dem Release sind Wrath of the Lich King und Warlords of Draenor die beliebtesten WoW-AddOns.

Im Gegensatz zur Free-to-Play-Konkurrenz wird für World of Warcraft eine monatliche Gebühr in Höhe von 13 Euro fällig. Bis zum Jahr 2010 hielt das die Spielergemeinde nicht davon ab, in die MMORPG-Welt abzutauchen. Mit weltweit zwölf Millionen Abonnenten erreichte WoW damals seinen Höchststand. Ab 2011 gingen die Nutzerzahlen zurück und fielen zeitweise unter die Marke von acht Millionen. In diesem Jahr konnte Blizzard jedoch wieder rund zehn Millionen Spieler verbuchen. World of Warcraft hat einen Marktanteil von 36 Prozent am MMORPG-Genre. Allein im vergangenen Jahr generierte der Titel einen Umsatz von über einer Milliarde US-Dollar.

Das Massensterben von 2012.

(Bild: WOW Insider)

Auch vor Skandalen und Hacker-Angriffen ist ein Spiel mit den Ausmaßen von World of Warcraft nicht gefeit. So nutzte ein Hacker am 7. Oktober 2012 einen Exploit aus und sorgte in den Städten Stormwind und Orgrimmar für ein Massensterben unter Spieler- und Nichtspieler-Charakteren. 2005 kam es sogar zu einer virtuellen Plage: Ein Endgegner infizierte die Spieler mit der „Verseuchtes Blut“-Krankheit, die sich über einen Fehler im WoW-Code in den großen Städten ausbreitete. Ein Update und ein Server-Neustart schafften schließlich Abhilfe.

Auch auf die Accounts der Spieler haben es virtuelle Langfinger in regelmäßigen Abständen abgesehen. So warnte Blizzard Mitte 2013 vor Account-Diebstahl im großen Stil. Spielwährung oder Gegenstände werden außerhalb des WoW-Auktionshauses teilweise zu horrenden Preisen veräußert. Besseren Schutz soll der so genannte Authenticator bieten. Die Software generiert eine zufällige Zahlenfolge, mit der sich Spieler bei jedem Login zusätzlich absichern können. Den Launch von Warlords of Draenor erschwerte vor zwei Wochen die Hacker-Gruppe Derptrolling. Das Team veranlasste eigenen Angaben zufolge mehrere DDoS-Angriffe auf Blizzards WoW-Server. Dadurch kam es zu massiven Beeinträchtigungen im Spielbetrieb des MMORPG.

World of Warcraft ist nach Auffassung des Kriminologen Christian Pfeiffer auch für die steigenden Betroffenen-Zahlen von Computerspielsucht verantwortlich. Vor allem Jungen mit einem Anerkennungsdefizit würden von der Fantasy-Welt magisch angezogen. Laut Pfeiffer hindere World of Warcraft sogar viele männliche Schüler daran, ihr Abitur zu Ende zu bringen. Der erste Spieler, der World of Warcraft einschließlich der vierten Erweiterung komplett durchgespielt und alle 2.057 Erfolge freischaltet hat, kommt aus Kiew und trägt den Nicknamen Andrej. Der 32-Jährige investierte mehr als 17.000 Stunden in das MMORPG. (axk)