Wie man Designerdrogen macht

Der Biochemiker Dr. Z ist der weltweit produktivste Entwickler legaler Rauschmittel. Statt Designerdrogen zu verbieten, sollte man sie lieber als willkommene Entspannungsmittel sehen, fordert er.

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Wie man Designerdrogen macht

Das Foto zeigt den Biochemiker Dr. Z. mit Mephedron-Pulver und der zugehörigen Formel.

(Bild: Jonathan Bloom)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jens Lubbadeh

Es gibt immer mehr und immer neue Designerdrogen. Einer, der sie entwirft, ist der Biochemiker Dr. Z.. In der neuen Ausgabe von Technology Review (am Kiosk oder online bestellen) erklärt der Erfinder von Mephedron (auch bekannt als M-CAT oder Meow), wie er dabei vorgeht. "Viele physikalisch-chemische Eigenschaften des Moleküls lassen sich mit hoher Genauigkeit vorhersagen – beispielsweise ob sie die Blut-Hirn-Schranke durchqueren können." Trotzdem müssten fast 95 Prozent aller anfänglichen Optionen verworfen werden, erläutert Z. Eine von ihm neu entworfene Droge teste er zunächst an sich selbst.

Die richtige Dosierung ermittelt Dr. Z. so: "Ist die Molekül-Familie vollkommen unbekannt und ungetestet, folge ich einer logarithmischen Skala: Ausgehend von wenigen Mikrogramm, eingenommen über ein paar Tage, verdoppeln wir die Dosis so lange, bis eine Wirkung wahrnehmbar ist. Zeigt sich ein Effekt, erhöht man die Dosierung langsamer."

Pauschale Verbote von Designerdrogen lehnt er natürlich ab. "Freizeitdrogen richten sich an gesunde Menschen." Dabei liegt die Betonung auf gesund. "Verwenden Sie bewusstseinsverändernde Substanzen, um durch die Finanzkrise, die Bevölkerungsexplosion, die Wirrungen des modernen Lebens verursachte psychologische Schäden zu mildern, dann dienen sie tatsächlich der Korrektur einer Störung, in die uns der Fortschritt getrieben hat."

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