Sony F828 Infrarot-Hack

Zu Schade zum Wegschmeißen: Die schon betagte Bridgekamera Sony F828 lässt sich leicht zur Infrarotkamera machen. Leider fixiert Sony dabei die Kameraeinstellungen. Doch diese Beschränkungen lassen sich ohne Eingriff in die Kamera leicht aufheben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ralph Altmann

Beim Test von Kameras für die Infrarotfotografie in der c’t Digitale Fotografie (Ausgabe 6/2014) fiel uns die schon etwas ältere Bridgekamera Sony F828 auf. Während man in der Regel einigen Aufwand treiben muss, um eine Digitalkamera infrarotfähig zu machen (Ausbau des internen Sperrfilters, Neujustage des Autofokus), genügt hier die Umschaltung in den Nightshot-Modus. Daraufhin schwenkt sich der interne IR-Sperrfilter aus dem Strahlengang und die unsichtbaren längeren Lichtwellen können ungehindert zum Sensor gelangen. In Kombination mit einem IR-Passfilter, der das sichtbare Licht blockiert, entsteht eine beinah perfekte IR-Kamera. Nur beinah, weil sich Sony viel Mühe gegeben hat, den Einsatz bei Tageslicht zu erschweren: Weißabgleich und größtmögliche Blende sind voreingestellt, die kürzeste Verschlusszeit ist 1/30 Sekunde. Sobald man einen anderen Modus als P oder Vollautomatik (Kamerasymbol) wählt, um an diesen Begrenzungen etwas zu ändern, schiebt sich der IR-Sperrfilter wieder in den Strahlengang. Deshalb sind ein zusätzlicher Graufilter und in der Regel ein Stativ notwendig, um Überbelichtung und Verwacklungen zu vermeiden.

Sony F828 Infrarot-Hack (4 Bilder)

Die 8-Megapixel-Bridgekamera Sony F828 lässt sich mit einem kleinen Magneten (rechts) temporär oder dauerhaft in den Infrarotmodus schalten. Der Trick soll auch mit der Sony Cybershot F717 funktionieren.
(Bild: Ralph Altmann)

Diese Beschränkungen lassen sich jedoch mit einem einfachen Trick aufheben, fand der Fotograf Daniel Schweinert heraus. Dazu muss lediglich ein kleiner Magnet auf einer bestimmten Stelle am Objektiv neben dem Stativgewinde platziert werden. Er übernimmt die Rolle des internen Elektromagneten, mit dem der IR-Sperrfilter verschwenkt wird, und kann diesen auch "überstimmen". Eine englischsprachige Anleitung finden Sie hier.

In unserem Test funktionierte der Trick mit einem 10×7 Millimeter großen Neodym-Magneten zuverlässig. Die richtige Stelle, wo der Magnet angesetzt werden muss, lässt sich durch Probieren herausfinden, er haftet dort auch selbst. Je nach Polung schwenkt der Magnet den IR-Sperrfilter aus oder ein. Dabei ist ein leises Klacken hörbar und der Effekt zeigt sich sofort im Displaybild. In der Praxis wählen Sie den gewünschten Kameramodus aus, zum Beispiel A (Blendenvorwahl) oder M (manueller Modus), und setzen kurz den Magneten an, um den IR-Filter wegzuschwenken. Dieser Zustand bleibt nun bis zum Ausschalten der Kamera erhalten. Wenn die Kamera ohne zusätzliche Handgriffe gleich nach dem Einschalten und in jedem Modus als IR-Kamera arbeiten soll, fixieren Sie einen scheibenförmigen Magneten zum Beispiel mit Klebeband an der passenden Stelle. (keh)