Änderung der Nutzungsbedingungen für Skype: Aprilscherz, Missverständnis oder Realität?

Seit Snowden sind wir ja viel Ärger gewöhnt, aber die am 2. Dezember bekannt gemachten Änderungen der Nutzungsbedingungen von Skype sind mehr als fragwürdig.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jutta Eckstein

Anfang Dezember hat Skype eine E-Mail an seine Kunden geschickt mit der Bekanntgabe der neuen Nutzungsbedingungen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es sich dabei um einen verfrühten Aprilscherz handelt, eine unglückliche Formulierung, ein Missverständnis meinerseits oder schlicht die neue Realität. So schreibt Skype in dieser E-Mail, dass am 31. Dezember 2014 neben einigen anderen Änderungen Folgendes bezüglich Kommunikationsinhalt (Punkt 5.7) wirksam werden soll:

"Durch die Nutzung der Software gewähren Sie Skype eine Lizenz für geistiges Eigentumsrecht, mit der Skype die Inhalte Ihrer Kommunikation verwenden kann, um die Produkte bereitstellen zu können, z. B. die Übermittlung Ihrer Kommunikation an den vorgesehenen Empfänger."

Wenn ich das richtig verstehe – und ehrlich gesagt bin ich mir da nicht so sicher – ist das vergleichbar damit, dass jedes Mal wenn jemand über die Post zum Beispiel ein Buch versendet, der Post damit automatisch eine "Lizenz für das geistige Eigentum" des Buchs übertragen wird. Hmm, vielleicht hatte zu Guttenberg seinerzeit sich ja auch nur auf ähnliche Art die Lizenz für das geistige Eigentum anderer Personen angeeignet?

Es ist schlimm genug (wie wir seit Prism wissen), dass bei der Nutzung von Skype die Daten mitgelesen werden und auch für zukünftige Werbezwecke beziehungsweise zur Profilschärfung der Nutzer die Daten gespeichert werden – aber eine automatische Einräumung der Rechte am geistigen Eigentum hat meiner Ansicht nach noch eine andere Qualität.

Ich hoffe weiterhin auf ein Missverständnis und mache mich derweil auf die Suche nach Alternativen. ()